Nur drei von zehn Deutschen würden Online-Sprechstunde nutzen
Berlin – Nur drei von zehn Deutschen (27 Prozent) können sich vorstellen, künftig eine Online-Sprechstunde zu nutzen. Das hat eine Umfrage ergeben, die der Digitalverband Bitkom zusammen mit der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) durchgeführt hat. 72 Prozent fürchten dagegen, dass die Online-Sprechstunde zu Fehlbehandlungen führen könnte.
Dabei punktet die Online-Sprechstunde vor allem durch den Zeitgewinn: 60 Prozent der Internetnutzer sehen den Vorteil, dass der Zugang zu räumlich weit entfernten Ärzten erleichtert wird, 58 Prozent geben als großen Pluspunkt der Online-Sprechstunde an, dass die Wartezeit in der Praxis entfällt. 41 Prozent schätzen, dass sie dank Online-Konsultation keiner Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind, auch Zeit- und Kostenersparnis bei der Anfahrt sind für Patienten ein wichtiger Vorteil.
Dagegen sorgt sich rund die Hälfte (54 Prozent) der Befragten ohne direkten Kontakt zwischen Arzt und Patient um das Vertrauensverhältnis, ebenfalls jeder Zweite (52 Prozent) fürchtet, dass sensible Gesundheitsdaten in falsche Hände geraten könnten, wenn sie via Internet übertragen werden.
„Die Online-Sprechstunde ist nicht für eingehende körperliche Untersuchungen gedacht, sondern etwa für das Einholen einer Zweitmeinung oder eines Folgerezepts. Auch die Besprechung von Untersuchungsergebnissen oder ein reines Informationsgespräch können online oft genauso gut stattfinden wie in einer Praxis“, findet Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Gerade für Patienten, die auf dem Land wohnen oder mobil eingeschränkt sind, sei die Online-Sprechstunde eine hervorragende Alternative und könne so auch vorhandene Versorgungslücken schließen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: