Vermischtes

Bitkom: Bevölkerung steht „Digital Health“ positiv gegenüber

  • Dienstag, 28. März 2017

Berlin – Die Menschen in Deutschland stehen der Digitalisierung des Gesundheitswe­sens laut einer aktuellen Studie weitgehend positiv gegenüber. Demnach gibt es etwa großes Interesse an der Digitalisierung der Patientendaten. Laut Umfrage haben 32 Pro­zent schon einmal Befunde digital etwa auf einer CD erhalten, 43 Prozent würden die Re­sultate gerne in digitaler Form bekommen. „Die digitale Übertragung von Unterlagen er­leichtert die Kommunikataion zwischen Versicherten, Hausarzt, Facharzt und Kran­ken­­haus und erspart Patienten viele Wege“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bern­hard Rohleder.

Gerade im Gesundheitswesen berge die Digitalisierung „riesiges Potenzial für eine bessere und effizientere Versorgung“. Vor dem Hintergrund der demografischen Ver­än­derungen komme ihr eine enorme Bedeutung zu. Als Beispiel nannte der Bitkom ein er­folgreiches Projekt aus Bayern für die telemedizinisch-vernetzte augen­ärztliche Versor­gung in Pflegeheimen. In 32 Prozent der Pflegeheime gebe es keine augenärzt­liche Ver­sorgung, der Anteil werde in Bayern bis 2020 weiter um elf Prozent zurück­gehen, sagte Siegfried Jedamzik, Geschäftsführer der Bayerischen TelemedAllianz.

Bitkom-Grafik Gesundheit 4.0 Online-Sprechstunde
Umfrageergebnisse zur Nutzung der Online-Sprechstunde / Bitkom Research

Bei dem Projekt MTAU (mobiles, telemedizinisch-vernetztes Augenunter­­su­chungs­system) werden Untersuchungsgeräte und Personal in den Praxen der kooperierenden Ärzte oder des Altersheims bereitgestellt. Wenige Tage später erfolge dann der teleme­dizini­sche augenärztliche Befund. Daten und Bilder werden an den kooperierenden Arzt ge­sen­det. Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen wurden die Patienten in eine augen­ärztliche Einrichtung überwiesen. So könne auch in entlegeneren Regionen die Präven­tion und Behandlung etwa bei Netzhaut­veränderungen sichergestellt werden.

In der Umfrage des Bitkom gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, Gesundheits­the­men im Internet zu recherchieren. 45 Prozent nutzen demnach Gesundheits-Apps, wei­tere 45 Prozent könnten sich vorstellen, solche Apps, die zum Beispiel Körper- oder Fit­nessdaten aufzeichnen, zu nutzen. Online vereinbaren bereits 18 Prozent Termine mit dem Arzt, 40 Prozent würden es gern tun, wenn es das Angebot geben würde. Eine Online-Sprechstunde mit dem Arzt hat erst ein Prozent der Befragten gemacht, 27 Pro­zent könnten es sich aber vorstellen.

Der elektronischen Patientenakte stehen 60 Prozent der Befragten positiv gegenüber. 34 Prozent würden sie jedoch nicht nutzen. Selbst kontrollieren, welcher Arzt Zugriff darauf hat, möchten 74 Prozent, 60 Prozent wären damit einverstanden, wenn die Daten an einen anderen Arzt weitergegeben werden. Bei so sensiblen Daten wie den eigenen Gesundheitsdaten gelte es besonders, die Balance zu halten zwischen der Nutzung und dem Schutz der Daten, sagte Rohleder.

dpa

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