Vermischtes

OECD für mehr Investitionen in die Gesundheitssysteme

  • Donnerstag, 23. Februar 2023
/Andrey Popov, stock.adobe.com
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Paris – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre 38 Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Gesundheitssysteme besser auf künftige Krisen vorzubereiten. Dazu seien mehr Investionen unerlässlich, heißt es in einem neuen Report mit dem Titel „Ready for the Next Crisis? Investing in Health System Resilience“.

Laut dem Report konnten selbst die fortschrittlichsten Gesundheitssysteme der Welt der COVID-19-Pandemie nicht standhalten. Im Jahr 2020 sei zum Beispiel die Lebenserwartung in 75 Prozent der OECD-Länder gesunken.

Der Bericht hebt drei wesentliche Schwachstellen der Gesundheitssysteme hervor: Diese waren laut den Autoren unzureichend vorbereitet und personell unterbesetzt, zudem sei zu wenig Geld in Gesundheit investiert worden.

Laut dem Bericht ist das Personal im Gesundheitswesen der Schlüssel zur Widerstandsfähigkeit der Systeme. Der Mangel an medizinischem Personal habe die Qualität der Versorgung im ersten Jahr der Pandemie stärker beeinträchtigt als etwa die Zahl der Krankenhausbetten. Mehr Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen gingen mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate einher, so die Autorengruppe des OECD-Berichts.

Wichtig sei außerdem, mehr in Prävention zu investieren: Eine hohe Prävalenz chronischer Krankheiten mache die Bevölkerungen weniger widerstandsfähig und erhöhe die COVID-19-Sterblichkeit. „Dennoch gaben die OECD-Gesundheitssysteme weniger als drei Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben für die Prävention aus“, so die Kritik.

Angesichts der enormen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Menschen und die Weltwirtschaft sollten die Regierungen ihre Gesundheitssysteme dringend anpassen, um besser auf künftige Extremereignisse reagieren zu können, fordert die OECD. Dafür seien umfangreiche Investitionen in das Gesundheitspersonal sowie höhere Ausgaben für Prävention und digitale Infrastruktur erforderlich.

„Die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme bringt erhebliche soziale und wirtschaftliche Vorteile mit sich“, betonte der OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.

hil

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