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Gesundheitsausgaben klettern auf neuen Höchststand

  • Mittwoch, 5. April 2023
/Stockfotos-MG, stock.adobe.com
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Wiesbaden – Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im zweiten Coronajahr 2021 auf einen neuen Höchststand von 474,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 5.699 Euro je Einwohner, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Für 2022 wird demnach ein weiterer Anstieg der Ausgaben erwartet.

Sowohl insgesamt als auch pro Kopf stiegen die Ausgaben 2021 um 7,5 Prozent gegenüber 2020 – und damit am stärksten seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992.

Die Kosten für unter anderem Behandlungen, Pflege und Rehabilitation waren insgesamt um 33,1 Milliarden Euro höher als im ersten Pandemiejahr 2020. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag bei 13,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als 2020.

Der Statistik zufolge hatten auch 2021 pandemiebedingte Kosten einen großen Einfluss auf die Gesund­heits­ausgaben. Sie trugen demnach wesentlich dazu bei, dass die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 31,3 Prozent oder 9,8 Milliarden Euro auf 40,9 Milliarden Euro stiegen.

Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben belief sich damit auf 8,6 Prozent. 2019 hatte er noch bei knapp viereinhalb Prozent gelegen.

Mit fast 53,8 Prozent oder 255,2 Milliarden Euro trug jedoch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erneut den größten Anteil an den Ausgaben im Gesundheitswesen. Dies waren 5,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für den zweitgrößten Anteil – 12,7 Prozent oder 60,2 Milliarden Euro – kamen private Haushalte und Organisationen auf.

Dahinter folgten die soziale Pflegeversicherung mit einem Anteil von 10,9 Prozent oder 51,7 Milliarden Euro sowie die privaten Krankenversicherungen mit 7,7 Prozent oder 36,7 Milliarden Euro.

30,6 Milliarden Euro der Gesundheitsausgaben standen 2021 im Zusammenhang mit der Pandemie: Fast ein Drittel davon wurde für Tests ausgegeben, etwas mehr als 30 Prozent waren Ausgleichszahlungen für Einnah­meausfälle beispielsweise der Krankenhäuser, knapp 23 Prozent wurden für die Impfkampagne ausgegeben.

Laut Statistikamt verursachte das Impfen 2021 Kosten in Höhe von sieben Milliarden Euro – jeweils zur Hälfte für den Betrieb der Impfzentren und die Beschaffung der Impfdosen.

Für 2022 erwartet die Statistikbehörde demnach einen weiteren Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 498,1 Milliarden Euro. Das wären dann noch einmal 24 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent mehr als 2021.

afp

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