Medizin

Omikron: Wie sich Ansteckungen im Haushalt vermeiden lassen

  • Montag, 28. Februar 2022
/Yingyaipumi, stock.adobe.com
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Atlanta/Georgia – Die hohe Infektiosität der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 erschwert es, Ansteck­ungen im Haushalt zu vermeiden. Impfen und Boostern sowie das Tragen von Masken und die Selbstiso­lierung in einem Raum können nach einer Untersuchung der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR 2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7109e1) das Ansteckungsrisiko jedoch senken.

Mitarbeiter der CDC haben in 183 Haushalten angerufen, in denen eine Person an einer durch Genom­sequenzierung bestätigten Omikron-Infektion erkrankt war, die zu 88,4 % symptomatisch war. Wie Julia Baker und Mitarbeiter der CDC in Atlanta berichten, steckten sich 227 der 439 Mitbewohner an, was eine Erkrankungsrate (Attack Rate, AR) von 51,7 % ergibt.

Bei einer Infektion mit Omikron muss also in jedem 2. Fall mit weiteren Infektionen im Haushalt gerech­net werden. Die Infektionen traten dabei meist in den ersten Tagen auf. Das mediane Intervall zwischen dem Symptombeginn von Index-Patient und Sekundärinfizierten betrug 3 Tage.

Die AR stieg auf 72,0 %, wenn der Index-Patient ein Kleinkind von unter 5 Jahren war. Bei einem Alter von 5 bis 11 Jahren betrug die AR nur 47,5 %.

Von den geboosterten Mitbewohnern infizierten sich 42,7 %, bei den Mitbewohnern, die vor weniger als 5 Monaten ihre Grundimmunisierung abgeschlossen hatten, betrug die AR 43,6 % und unter den nicht-geimpften Mitbewohnern 63,9 %. Durch eine Impfung waren die Mitbewohner deshalb teilweise vor einer Infektion geschützt.

Eine zweite Schutzmöglichkeit ist die Isolierung des Infizierten in einem Raum. Wo dies teilweise oder ganz gelang, betrug die AR 41,2 %. In Haushalten ohne Selbstisolierung infizierten sich 67,5 % der Mitbewohner.

Der Infizierte kann seine Mitbewohner auch durch das Tragen einer Maske schützen. Wo dies geschah, betrug die AR 39,5 %, wenn er keine Maske trug lag die AR bei 68,9 %. Baker und Mitarbeiter raten deshalb zu einer Präventionsstrategie aus allen 3 Komponenten.

rme

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