Opfer-Ambulanzen: Mehr Anträge in Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin – In den beiden Opfer-Ambulanzen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der behandelten Fälle seit 2014 fast verdoppelt. Wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) im Landtag in Schwerin sagte, wurden im Vorjahr in Rostock 186 Opfer gewalttätiger Übergriffe von speziell dafür ausgebildeten Medizinern untersucht. In Greifswald seien es 167 gewesen. Drei Jahre zuvor waren es nach ihren Angaben 106 und 96.
Der deutliche Anstieg liegt laut Drese vor allem darin begründet, dass zum Beispiel Jugendämter und Ermittlungsbehörden im Land die Untersuchungsmöglichkeiten an den beiden Universitätskliniken häufiger nutzten. Die dort ermittelten Ergebnisse würden bei möglichen Strafprozessen etwa nach häuslicher oder sexueller Gewalt und Raubüberfällen vor Gericht als Gutachten anerkannt.
Die von der oppositionellen AfD geforderte Stellenaufstockung für beide Opfer-Ambulanzen fand im Landtag keine Mehrheit. Drese verwies darauf, dass die Landesregierung ihren jährlichen Zuschuss um 20.000 auf 80.000 Euro aufgestockt habe. Sie ermahnte andere Nutzer der Ambulanzen, ebenfalls einen Beitrag zur Deckung der höheren Kosten zu leisten. „Einige Jugendämter beteiligen sich schon“, sagte Drese.
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