Organspende: Widerspruchslösung in England eingeführt

London – Englische Parlamentarier haben laut Medienberichten vom Dienstagabend ein Gesetz zur Neuregelung von Organspenden verabschiedet. Demnach soll künftig von der Zustimmung des möglichen Spenders ausgegangen werden, wenn nicht explizit dessen Widerspruch vorliegt. Bislang gilt in England die Zustimmungsregelung, laut der das explizite Einverständnis des Organspenders nötig ist.
England folgt damit dem Beispiel von Wales, wo die Widerspruchsregelung im Jahr 2015 eingeführt wurde. Seitdem sind dort die Zustimmungsraten für Organspenden auf 75 Prozent gestiegen. Auch das schottische Parlament wird eine Überarbeitung der Regelung in dieser Woche diskutieren.
Regierungsminister argumentieren, dass die Änderung der Gesetzgebung, die mit Jahresbeginn 2020 in Kraft treten soll, allein in England bis zu 700 Leben pro Jahr retten könnte. In Großbritannien stehen derzeit rund 6.000 Menschen auf der Transplantationsliste. Im vergangenen Jahr starben mehr als 400 Patienten, während sie auf ein geeignetes Organ warteten.
Das Gesetz wird laut Medienberichten als „Max und Keiras Gesetz“ bezeichnet werden – nach dem Mädchen, dessen transplantiertes Herz den Jungen Max gerettet hat. Die Eltern beider Kinder und der gerettete Junge hatten sich für eine Änderung der Gesetzgebung engagiert.
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