Politik

Organspenderegister kommt frühestens im kommenden Jahr

  • Mittwoch, 25. Januar 2023
/fovito, stock.adobe.com
/fovito, stock.adobe.com

Berlin – Das geplante Onlineorganspenderegister kommt nicht mehr in in diesem Jahr. Das hat das Bundes­insti­tut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitgeteilt. Demnach ist ein Start voraus­sichtlich im ersten Quartal 2024 geplant.

Das Register ist deutlich in Verzug. Es sollte ursprünglich bereits am 1. März des vergangenen Jahres ein­satzbereit sein. Das Register ist nicht zuletzt wieder in den Fokus geraten, weil eine erneute Debatte um die Organspende entbrannt ist.

Nachdem die Deutsche Stiftung Organtransplanta­tion (DSO) neue Zahlen vorgelegt hatte, die ernüchternd gewesen sind, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen neuen Vorstoß zur Reform der Organspende via Widerspruchslösung gemacht.

Danach wäre jeder Bundesbürger ein potenzieller Organspender, außer er hat ausdrücklich widersprochen. Eine entsprechende Reformforderung war 2020 im Bundestag gescheitert. In Deutschland gilt derzeit, dass nur derjenige Organspender sein kann, der dem zu Lebzeiten ausdrücklich zugestimmt hat.

2020 hatte der Bundestag zugleich weitere Maßnahmen beschlossen, die zu mehr Aufklärung und einer hö­he­­ren Spendenbereitschaft in Deutschland beitragen sollten, darunter mehr Informationen in Bürgerämtern und Führerscheinausgaben sowie das Organspenderegister.

Bei Gesundheitsexperten im Bundestag war das Ansinnen Lauterbachs auf ein geteiltes Echo gestoßen, wie Anfragen des Deutschen Ärzteblattes gezeigt haben. Befürworter der Zustimmungslösung wiesen darauf hin, dass das 2020 vom Bundestag beschlossene Register noch nicht einmal bereitstehe.

may/kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung