Orthopäden und Unfallchirurgen wollen Rechtssicherheit für Register

Berlin – Orthopäden und Unfallchirurgen haben die Politik aufgerufen, die Qualität und Notwendigkeit vorhandener Zertifizierungsverfahren und Register anzuerkennen und diese zu fördern.
„Eine gute Patientenversorgung braucht eine wissenschaftlich fundierte Qualitätssicherung“, begründete Dietmar Pennig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Deshalb sollten die Zertifizierungen durch die medizinischen Fachgesellschaften vom freiwilligen zum verbindlichen medizinischen Standard in der Orthopädie und Unfallchirurgie werden.
Von den künftigen politischen Entscheidern fordern die Gesellschaften, die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung anzupassen, um pseudonymisierte Daten rechtssicher für die Register verwenden zu können.
Die DGOU und die DGU haben zusammen mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) insgesamt acht Forderungen an die Politik formuliert.
Ein zweiter wesentlicher Punkt ist danach, dass der Fokus der ärztlichen Tätigkeit in Krankenhäusern und Praxen wieder stärker auf die Bedürfnisse der Patienten gerichtet werden müsse.
„Der kommerzielle Druck widerspricht dem Geist der ärztlichen Freiberuflichkeit. Patientenleistungen müssen in nachgefragtem Umfang möglich sein. Sie müssen angemessen vergütet werden, wie auch der erhöhte Hygieneaufwand sowie die vorgeschriebene Bürokratie“, sagte Johannes Flechtenmacher, Präsident des BVOU.
Die Verbände fordern weiterhin, vorhandenen Trauma-Netzwerk-Strukturen auch zur Bewältigung anderer Szenarien weiterzuentwickeln, zum Beispiel von Pandemien. Wichtig sei außerdem eine Stärkung und Zentrierung der Notfallversorgung und ein Ausbau der digitalen Infrastruktur in Klinik und Praxis.
Zudem sollten die Rahmenbedingungen für die fachärztliche Weiterbildung verbessert werden. „Hier ist die Berücksichtigung des finanziellen Aufwandes in Kliniken und Praxen dringend geboten, um das hohe Niveau der Facharztweiterbildung, aber auch die Fortbildung im pflegerischen Bereich mit weiterer Qualifikation sicherzustellen“, sagte Bernd Kladny, stellvertretender DGOU-Generalsekretär und Generalsekretär der DGOOC.
Die Verbände fordern zudem, die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) umzusetzen und Hersteller von Implantaten durch eine Anpassung des nationalen Medizinproduktegesetzes zu unterstützen.
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