Ärzteschaft

Neue S3-Leitlinie für korrekte Indikationsstellung einer Hüftendoprothese

  • Mittwoch, 21. April 2021
/julika-foto, stock.adobe.com
/julika-foto, stock.adobe.com

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat eine neue S3-Leitlinie „Evidenz- und konsensbasierte Indikationskriterien zur Hüfttotalendoprothese bei Coxarthrose“ vorge­stellt. Sie soll Ärzte bei der Entscheidung für oder gegen eine Hüftendoprothese unterstützen. Neben der DGOU haben 24 weitere Fachgesellschaften und Organisationen an der Leitlinie mitgear­beitet.

„Der Prozess der Indikationsstellung sowie die Kriterien für oder gegen eine Endoprothese sind erstmals wissenschaftlich fundiert aufbereitet und zusammengefasst“, erläuterte Dieter Wirtz, DGOU-Präsident und Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitäts­klinikum Bonn.

Zu Beginn einer Coxarthrose sind die Symptome wie Schmerzen und Einschränkungen der Hüftbeweg­lichkeit und Alltagsfunktionen oft noch gering. Im frühen Krankheitsstadium können daher Schmerz­mittel und eine konservative Behandlung ausreichen. Doch wenn der Leidensdruck steigt, müssen Ärzte abwägen, ob eine Operation sinnvoll ist.

„Der Prozess der Indikationsstellung folgt einem bestimmten Muster. Dieses Wissen und Handeln haben wir zusammengetragen und in Form eines Leitfadens formuliert“, erläuterte der verantwortliche Leit­lini­enkoordinator Klaus-Peter Günther, geschäftsführender Direktor am Universitätszentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

In der Leitlinie geht es unter anderem um die Diagnosesicherung, die Einschätzung des Leidensdrucks der Patienten, um alternative Therapiemaßnahmen, Kontraindikationen für eine OP und die Einbindung des Patienten in die Entscheidungsfindung.

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks (Hüfttotalendoprothese) ist der häufigste endopro­theti­sche Eingriff in Deutschland. 2018 haben Ärzte laut der DGOU 239.209 künstliche Hüftgelenke implan­tiert.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung