Ostukraine: Bei Angriff verletzte Helfer in „stabilem“ Zustand

Kiew – Die am Wochenende bei einem Angriff in der Ostukraine verletzten zwei humanitären Helfer aus Deutschland und Schweden befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation Road to Relief in einem „stabilen“ Zustand.
Die beiden Männer seien durch Splitter verletzt worden und hätten Verbrennungen erlitten, teilte die Organisation mit. Sie seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Zwei andere Helfer aus Spanien, die im selben Fahrzeug unterwegs gewesen waren, waren bei dem Angriff getötet worden. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums ist die russische Armee für den Angriff verantwortlich, der sich vorgestern Morgen laut Road to Relief nahe Tschassiw Jar ereignet hatte.
Road to Relief hilft bei bei der Evakuierung von Zivilisten aus Frontgebieten und verteilt Hilfsgüter. Der Organisation zufolge traf ein Geschoss das Auto, in dem die vier Helfer nahe der Stadt Bachmut in der Region Donezk unterwegs waren. Der Wagen habe sich daraufhin überschlagen und Feuer gefangen.
Bei den Todesopfern handelte es sich demnach um die Vorsitzende und Mitbegründerin von Road to Relief, die Spanierin Emma Igual, sowie um den Kanadier Anthony Ihnat. Wie Road to Relief im Onlinedienst Instagram mitteilte, waren die Helfer von Slowjansk losgefahren. Sie hätten sich über die Lage von Zivilisten informieren wollen, die in der Ortschaft Iwaniwske von „Schusswechseln betroffen“ gewesen seien.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte gestern Abend in seiner Videoansprache den Einsatz der getöteten und verletzten Helfer. Dieser russische Angriff zeige einmal mehr, „wie nahe der Krieg gegen die Ukraine für jeden in der Welt ist (...), der es für eine gemeinsame moralischen Pflicht der Menschheit hält, den Terror zu stoppen und das Böse zu besiegen“.
Das ukrainische Verteidigungsministerium nannte den Tod der beiden Helfer einen „schmerzhaften, irreparablen Verlust“. Der spanische Regierungsschef Pedro Sánchez drückte den Angehörigen der getöteten Helferin Igual sein Mitgefühl aus.
Spanien sei „an der Seite seiner humanitären Helfer, die sich durch ihre Hingabe für Andere in Lebensgefahr begeben“, schrieb Sánchez im Onlinedienst X (vormals Twitter). Kanada bestätigte den Tod eines Staatsbürgers, ohne jedoch Details zu nennen.
Die Stadt Bachmut war im Mai nach monatelangen erbitterten Kämpfen von den russischen Truppen eingenommen worden. Im Februar war der 33-jährige US-Sanitäter Pete Reed nahe Bachmut getötet worden, als sein Evakuierungsfahrzeug von einer Rakete getroffen wurde. Im Mai wurde der AFP-Videojournalist Arman Soldin in Tschassiw Jar bei Bachmut durch Raketenbeschuss getötet.
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