Ausland

Päpstliches Weißbuch für ganzheitliche Begleitung Sterbender

  • Donnerstag, 23. Mai 2019
/Robert Kneschke, stockadobecom
/Robert Kneschke, stockadobecom

Berlin – Die Päpstliche Akademie für das Leben hat ein Weißbuch zur ganzheitlichen Begleitung am Lebensende veröffentlicht. Akademiepräsident Erzbischof Vincenzo Paglia warb heute bei der Vorstellung des „PAL-LIFE-Weißbuches“ in der Berliner Nuntiatur für eine globale Entwicklung und Verbreitung der Palliativversorgung. Die­sem Anliegen solle das Werk dienen.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hält es für wichtig, „dass Menschen in Würde sterben können“. Dabei beklagte er, dass es derzeit ein Wiederaufflammen der Debatte um den Strafrechtsparagrafen 217 Strafgesetzbuch gebe, wobei „die Selbst­tötung als ein Grundrecht und die Beihilfe dazu als eine allgemein verfügbare Dienst­leistung angesehen werden. „Wenn so die Unantastbarkeit der Menschenwürde auf­gegeben wird, betonen wir mit Nachdruck, was für uns ein Sterben in Würde bedeutet und wie wir es ermöglichen wollen“, so Bode.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Palliativstiftung, Thomas Sitte, wies Forderungen nach einer Aufweichung des Strafrechtsparagrafen 217 zurück. Es sei „grundfalsch“, dass Palliativmediziner nicht mehr angstfrei vor juristischer Verfolgung Sterbende be­gleiten könnten. Kein Patient müsse in Deutschland am Lebensende unerträglich lei­den.

In dem Weißbuch bieten Experten einen Überblick zum Thema Palliativversorgung. Es soll Gesundheitsinstitutionen in aller Welt praxisnahe Orientierung ermöglichen.

Sitte sprach von einer „Checkliste“ für grundlegende Strategien, um die Lage leiden­der Pa­tien­ten und deren Familien zu verbessern. So wende sich etwa die Empfehlung, dass stets Morphin zur Leidenslinderung zur Verfügung stehen sollte, an Gesetzgeber oder Apotheker.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung