Päpstliches Weißbuch für ganzheitliche Begleitung Sterbender

Berlin – Die Päpstliche Akademie für das Leben hat ein Weißbuch zur ganzheitlichen Begleitung am Lebensende veröffentlicht. Akademiepräsident Erzbischof Vincenzo Paglia warb heute bei der Vorstellung des „PAL-LIFE-Weißbuches“ in der Berliner Nuntiatur für eine globale Entwicklung und Verbreitung der Palliativversorgung. Diesem Anliegen solle das Werk dienen.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hält es für wichtig, „dass Menschen in Würde sterben können“. Dabei beklagte er, dass es derzeit ein Wiederaufflammen der Debatte um den Strafrechtsparagrafen 217 Strafgesetzbuch gebe, wobei „die Selbsttötung als ein Grundrecht und die Beihilfe dazu als eine allgemein verfügbare Dienstleistung angesehen werden. „Wenn so die Unantastbarkeit der Menschenwürde aufgegeben wird, betonen wir mit Nachdruck, was für uns ein Sterben in Würde bedeutet und wie wir es ermöglichen wollen“, so Bode.
Auch der Vorsitzende der Deutschen Palliativstiftung, Thomas Sitte, wies Forderungen nach einer Aufweichung des Strafrechtsparagrafen 217 zurück. Es sei „grundfalsch“, dass Palliativmediziner nicht mehr angstfrei vor juristischer Verfolgung Sterbende begleiten könnten. Kein Patient müsse in Deutschland am Lebensende unerträglich leiden.
In dem Weißbuch bieten Experten einen Überblick zum Thema Palliativversorgung. Es soll Gesundheitsinstitutionen in aller Welt praxisnahe Orientierung ermöglichen.
Sitte sprach von einer „Checkliste“ für grundlegende Strategien, um die Lage leidender Patienten und deren Familien zu verbessern. So wende sich etwa die Empfehlung, dass stets Morphin zur Leidenslinderung zur Verfügung stehen sollte, an Gesetzgeber oder Apotheker.
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