Verbände fordern zum Welthospiztag eine bessere Sterbebegleitung

Berlin – Christliche Verbände fordern zum Welthospiztag am kommenden Samstag eine bessere medizinische Begleitung sterbender Menschen. Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) spricht sich dafür aus, Patienten über die stationäre Behandlung hinaus auch zu Hause oder in der Nähe ihrer Angehörigen kontinuierlich vom selben Team betreuen zu lassen. Dazu müssten entsprechend flexible Versorgungs- und Finanzierungsstrukturen vorhanden sein, hieß es heute in einer Mitteilung.
Die Aufnahme der Palliativversorgung in den Regelkatalog der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2015 sei ein Meilenstein gewesen. Doch seien nun weitere Anstrengungen nötig, um beabsichtigte Verbesserungen bei der schmerzlindernden Behandlung zu realisieren, sagte die Sprecherin der kkvd-Geschäftsführung, Bernadette Rümmelin. So bestehe etwa eine große Finanzierungslücke bei mobilen Palliativdiensten, die insbesondere in Krankenhäusern ohne eigene Palliativstation hinzugezogen werden können.
Die Diakonie wies auf die Situation obdachloser Menschen hin. „Hier klafft eine große Lücke zwischen der Hoffnung auf ein Lebensende in vertrauter Umgebung, umsorgt von Angehörigen und Freunden und der Realität des Lebens ohne Dach über dem Kopf“, erklärte das Vorstandsmitglied des evangelischen Wohlfahrtsverbands, Maria Loheide. „Obdachlose Menschen sterben meist allein und unversorgt – auf der Straße, in einer Parkanlage oder unter einer Brücke – und ohne schmerzlindernde Medikamente.“ Ihre Versorgung sei nach wie vor prekär.
Das Gesundheitssystem sei auf die Bedürfnisse kranker und sterbender Menschen ohne Wohnung nicht oder nur unzureichend eingerichtet, sagte Loheide. „Wir brauchen Orte, an denen tage- oder wochenweise, aber auch dauerhaft Pflegeplätze speziell für wohnungslose Menschen angeboten werden und an denen sie würdevoll ihr Lebensende verbringen können.“
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