Palästinenser erhalten halbe Milliarde Euro für Trinkwasseranlage

Brüssel – Die internationale Gemeinschaft will mindestens 456 Millionen Euro für eine bessere Trinkwasserversorgung im Gazastreifen bereitstellen. Mit dem Geld solle der Bau einer Entsalzungsanlage finanziert werden, teilte die EU gestern nach einer Geberkonferenz in Brüssel mit.
Es werde das größte Infrastrukturprojekt sein, das es je im Gazastreifen gegeben habe. Hoffnung der Geldgeber ist es, dass mit der Entsalzungsanlage auch das Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern verbessert werden könnte. Beide Seiten streiten immer wieder über die Wasserversorgung in der Region.
Nach EU-Angaben bräuchten die mehr als zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen derzeit eigentlich rund 180 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr. Über küstennahes Grundwasser, das jedoch durch eindringendes Meerwasser schon sehr salzig ist, können derzeit allerdings nur bis zu 60 Millionen Kubikmeter zur Verfügung gestellt werden.
Auch Israel liefert durch eine Pipeline Trinkwasser. Die neue Anlage soll nun mindestens 55 Millionen Kubikmeter zusätzlich pro Jahr bringen. Allein die EU gibt 70 Millionen Euro für das Projekt und zusätzlich 7,1 Millionen Euro für die laufenden Betriebskosten.
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