Hilfsorganisation warnt vor humanitärem Notfall im Gazastreifen
Gaza-Stadt – Der Gazastreifen sollte nach den Worten der britischen Hilfsorganisation Medical Aid for Palestinians (MAP) als „humanitärer Notfall“ eingestuft werden. Die Versorgung sei an einem Tiefpunkt angelangt und stehe vor einem „systemischen Kollaps“, hieß es heute in einer Mitteilung. Ohne sofortige Hilfe sowie politische und diplomatische Anstrengungen werde es zum Verlust weiterer Leben und einem Zusammenbruch des Gesundheitssektors kommen, sagte MAP-Direktorin Aimee Shalan.
Konkret warnte die Organisation vor den Folgen andauernder Stromausfälle für die medizinische und hygienische Lage im Gazastreifen. Die Ausfälle führten unter anderem dazu, dass Abwasser- und Meerwasserentsalzungsanlagen kaum funktionsfähig seien. Mittlerweile seien 73 Prozent der Gaza-Küste „gefährlich verschmutzt“. Im Juli sei ein fünfjähriger Junge nach dem Schwimmen im Meer an den Folgen der Verschmutzung gestorben.
Viele Medikamente und medizinisches Gerät seien zudem nicht mehr erhältlich, die Infektionsrate steige. Die Zahl der von Israel genehmigten Krankentransporte nach Ostjerusalem, ins Westjordanland oder ins Ausland sei hingegen deutlich gesunken.
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