Ausland

Pandemie: Italien war große Coronadrehscheibe

  • Montag, 3. August 2020
/scaliger - stock.adobe.com
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Paris – Italien war einer Untersuchung von US-Experten zufolge zu Beginn der Corona­pandemie die größte Drehscheibe des neuartigen Erregers außerhalb Chinas.

In den elf Wochen, bevor die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. März den Pan­demiefall ausrief, standen 27 Prozent aller gemeldeten Ansteckungen außerhalb Chinas in Verbindung mit Italienreisen, wie aus einer Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht.

Der im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases (DOI: 10.1016/S1473-3099(20)30581-8) veröffentlichten Untersuchung zufol­ge standen zudem 22 Prozent der ersten Wochen gemeldeten Coronafälle außerhalb Chi­nas im Zusammenhang mit Chinareisen und weitere elf Prozent mit Reisen in den Iran.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Reisen aus nur wenigen Ländern mit erhebli­chen Ausbrüchen von SARS-CoV-2 weitere Ausbrüche auf der ganzen Welt ausgelöst ha­ben könnten", erklärte die CDC-Forscherin Fatimah Dawood.

Die Forscher stützten sich auf öffentlich zugängliche Informationen von Behörden und Organisationen. Sie identifizierten so in 29 Ländern insgesamt 101 Regionen mit einer hohen Konzentration von Fällen in der Zeit vor der Ausrufung der Pandemie.

In den meisten dieser Cluster blieb die Ausbreitung demnach innerhalb weniger Haus­halte relativ begrenzt. Elf der Cluster standen in Verbindung mit Reisegruppen, religiösen Zusammenkünften und Festen – und in diesen Fällen wurden deutlich höhere Infekti­ons­raten festgestellt.

Seit dem ersten Auftreten des Virus in der chinesischen Stadt Wuhan Ende Dezember 2019 wurden bisher weltweit mehr als 17 Millionen Fälle registriert. Mehr als 650.000 Menschen starben.

afp

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