Papst kritisiert Tabuisierung beim Umgang mit dem Tod

Vatikanstadt – Papst Leo XIV. hat eine Tabuisierung des Todes in der modernen Gesellschaft kritisiert. Er werde als ein Ereignis behandelt, von dem man sich fernhalten müsse, sagte Leo XIV. im Vatikan. Um die eigene Empfindsamkeit und Ruhe nicht zu stören, vermieden Menschen oftmals auch den Besuch von Friedhöfen.
Als einzige Lebewesen dieser Erde seien sich Menschen ihrer Sterblichkeit bewusst – und zugleich machtlos und unwissend, ob der Umstände und des Zeitpunkts. „Wahrscheinlich rühren daher die häufigen Verdrängungen, die existenziellen Fluchten vor der Frage des Todes“, so der Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.
In diesem Kontext stellte der 70-Jährige technologisch-medizinische Ansätze zu einer Verlängerung des Lebens bis hin zur Unsterblichkeit infrage. „Aber könnte uns dieselbe Wissenschaft dann auch garantieren, dass ein Leben ohne Tod auch ein glückliches Leben ist?“, sagte er.
Das Wissen über den Tod lehre auch, zu entscheiden, was man wirklich mit seinem Leben anfangen wolle, hob Leo XIV. hervor. Dafür müsse man lernen, das Überflüssige loszulassen – „im Bewusstsein, dass unser Aufenthalt auf der Erde uns auf die Ewigkeit vorbereitet“.
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