Papst mahnt Pharmakonzerne: Jedem Zugang zu Medikamenten gewähren
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat für alle Menschen gleichen Zugang zu Medikamenten und medizinischen Behandlungen gefordert. Pharmahersteller müssten vor allem in weniger entwickelten Ländern allen Menschen das Recht auf Zugang zu wesentlichen und nötigen Therapien garantieren, forderte der Papst in einem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben. Der Appell des Papstes erfolgte anlässlich einer internationalen Konferenz zum Thema Ungleichheiten im Gesundheitssystem, die von Donnerstag bis Samstag im Vatikan stattfand.
Die Strategien im Gesundheitsbereich müssten sich am Allgemeinwohl und der Gerechtigkeit orientieren und „wirtschaftlich und ethisch nachhaltig“ sein, heißt es weiter in dem Brief des Papstes an Kardinal Peter Turkson. Dieser leitet das vatikanische Entwicklungsministerium, welches die Veranstaltung erstmals organisierte.
Unter Anspielung auf sein Schreiben „Evangelii gaudium“ (2013) machte Franziskus erneut die Ungleichverteilung der Einkünfte als Wurzel aller sozialen Übel aus. Solange die Probleme der Armen nicht am Ansatz gelöst würden, indem man auf eine „absolute Autonomie der Märkte und der Finanzspekulation“ verzichte und die strukturellen Ursachen der Ungleichverteilung in Angriff nehme, „werden sich die Probleme der Welt nicht lösen und kann letztlich überhaupt kein Problem gelöst werden“, so Franziskus.
Der Papst erinnerte zudem an die jüngst neu aufgelegte Charta für Beschäftigte im Gesundheitsdienst. Diese betone das grundlegende Recht zum Schutz der Gesundheit und fordere eine ausgeglichene Verteilung von Gesundheitseinrichtungen und finanziellen Mitteln.
Bei ihrem dreitägigen Treffen unter dem Motto „Auseinandersetzung mit den weltweiten Ungleichheiten im Gesundheitsbereich“ hatten die Mitglieder der Internationalen Vereinigung katholischer Gesundheitseinrichtungen (CIISAC) sich über Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem ausgetauscht. Auf dem Programm der 32. Konferenz des CIISAC standen Vorträge und Präsentationen zu medizinischen, pflegerischen, gesundheitspolitischen, sozialen sowie pharmazeutischen Themen.
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