Patientenbeauftragte für Ausweitung von Sprechstunden bei Ärzten

Osnabrück – Im Streit von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit der Ärzteschaft über eine Ausweitung der Sprechstunden stellte sich die neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke, hinter den CDU-Politiker.
Lange Wartezeiten auf Facharzttermine seien „ein häufiges Thema“ für Patienten, sagte Schmidtke der Neuen Osnabrücker Zeitung (Dienstag). Eine Umfrage des Krankenkassenverbandes GKV habe gezeigt, dass „ein Teil der Ärzte“ weniger als 20 Stunden in der Woche anbiete. „Hier kann die Ausweitung der Sprechstunden einen Beitrag zu einer Verbesserung der Patientenversorgung leisten“, sagte Schmidtke. Zugleich verwies sie darauf, dass etwa Hausärzte schon heute mehr als 30 Wochenstunden Sprechzeiten anböten.
Um eine gute Versorgung von Kranken auf dem Lande zu garantieren, forderte die Patientenbeauftragte „eine bessere Verzahnung von ambulanten und stationären Strukturen, aber auch mobile Angebote der Ärzte, wie der Ärztebus“. Notwendig sei auch eine Reform des Medizinstudiums. „Es muss das Ziel sein, junge Menschen schon während des Studiums für eine ärztliche Tätigkeit auf dem Land zu begeistern“, appellierte die Schleswig-Holsteinerin.
Alarmiert zeigte sich die Herzchirurgin und CDU-Bundestagsabgeordnete über Klagen von Pflegefachkräften, die neuen Personaluntergrenzen würden zum Abbau von Stellen genutzt, wenn Kliniken das gesetzliche Minimum überträfen. „Die Personaluntergrenzen sind keine staatliche Legitimation zum Abbau von Pflegekräften, sondern das Gegenteil“, sagte sie. Um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, gelte es auch, „die Entlohnung zu verbessern und die Ausbildung sowie den Beruf insgesamt noch attraktiver zu machen.“
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