Patientenbeauftragte für Widerspruchslösung bei Organspende

Berlin – Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), hat sich erneut für eine Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. In ihrem Amt als Patientenbeauftragte verhalte sie sich zwar neutral, betonte die Herzchirurgin im Interview der Welt.
Als Abgeordnete und Ärztin aber wisse sie, „wie schlecht die Lebensqualität eines Menschen ist, der an der Dialyse ist und auf eine Spenderniere wartet. Jeder von uns kann ganz schnell in eine solche Situation kommen. Deshalb plädiere ich für die Widerspruchsregelung“. Sie sehe sich hier in erster Linie als Anwältin der Patienten, die auf ein Spenderorgan warten.
Schmidtke beteiligt sich auch an der Kampagne des Bündnisses „Leben spenden“, mit der Politiker, Prominente und Mediziner für die Einführung der Widerspruchslösung werben. Zu den Unterstützern gehören unter anderem die ehemalige Schwimmweltmeisterin Franziska von Almsick, der Arzt und Autor Eckart von Hirschhausen und Politiker wie der stellvertretende Parlamentspräsident Thomas Oppermann (SPD).
Der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach unterstütze Gesetzesvorschlag zur Widerspruchslösung sieht vor, dass jeder Verstorbene automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er hat dem zu Lebzeiten widersprochen.
Ein Alternativvorschlag von Abgeordneten aus Union, SPD, Grünen, FDP und Linksfraktion will hingegen an der derzeit gültigen Entscheidungsregelung festhalten, die eine bewusste Zustimmung für eine Organentnahme voraussetzt.
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