Politik

Paul-Ehr­lich-Institut gibt Informationen über angeblich verunreinigte mRNA-Impfstoffe

  • Dienstag, 2. Januar 2024
/dpa
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Berlin – Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat über die Überprüfung von COVID-19-mRNA-Impfstoffen bei angeb­lichen Verunreinigungen informiert. Das PEI reagiert damit nach eigenen Angaben auf Anfragen aus medizini­schen Fachkreisen zum aktuellen Wissensstand über angeblich verunreinigte Impfstoffe.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte eine Gruppe, die sich Medizinischer Verhandlungsverbund nennt, ein Schreiben zu angeblichen Haftungsrisiken von Ärztinnen und Ärzten bei Verwendung von mit DNA-verunrei­nigten mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen veröffentlicht.

Allerdings habe der Aufruf in Aufmachung eines Rote Hand Briefs keine behördlich geprüfte und autorisierte Information dargestellt, sondern diene der Verunsicherung durch gezielte Desinformation, hatte das PEI erklärt. Das Deutsche Ärzteblatt hatte berichtet.

Die Informationen stützen sich auf zwei vergange­nes Jahr veröffentlichte Preprints, nach denen mRNA-basierte Impfstoffe eine Verunreinigung mit DNA aufweisen (OSF Preprints 2023 DOI: 10.31219/osf.io/mjc97; OSF Preprints 2023 DOI: 10.31219/osf.io/b9t7m).

Dem PEI zufolge finden sich in den Preprints aller­dings methodische Mängel, und es würden sich keine Angaben darin finden, ob die Kriterien zur Bestimmung von Rest-DNA eingehalten worden seien (Kasten).

Bei der Herstellung der mRNA-Impfstoffe dient die DNA als Matrize. Allerdings werde diese Plas­mid-DNA dem PEI zufolge mittels enzymatischem Verdau zerkleinert und im Aufreinigungsprozess abgereichert.

Zwar könne eine DNA-Restmenge zurückbleiben, diese sei aber in kleinen unschädlichen Mengen unterhalb eines Grenzwerts vorhanden. „Bis dato gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Nebenwirkungen in Verbindung mit DNA-Rest­mengen in den zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffen in Verbindung stehen könnten“, so das PEI.

Zusätzlich weist das Institut darauf hin, dass bei der Herstellung von COVID-19-mRNA-Impfstoffen nur DNA bakteriellen Ursprungs, nicht aus tierischem Ursprung eingesetzt wird. Mögliche Risiken durch tierische DNA, etwa eine potenzielle Tumorigenität, seien hier nicht gegeben.

Dennoch seien konservative Grenzwerte für die Rest-DNA festgelegt worden. Der Impfstoff-Hersteller über­prüfe die DNA-Restmenge einer jeden Charge und lege die Methoden und Ergebnisse den amtlichen Prüfla­boren vor.

Die Testung der Restmengen erfolge bewusst am Wirkstoff der COVID-19-mRNA-Impfstoffe (Drug Substance) und nicht am finalen Produkt (Drug Product). „Nur so sind mögliche Testinterferenzen durch Lipid-Nanopar­tikel (LNPs), die erst im finalen Produkt vorliegen, auszuschließen,“ erklärt das PEI.

mim

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