Paul-Ehrlich-Institut gibt Informationen über angeblich verunreinigte mRNA-Impfstoffe

Berlin – Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat über die Überprüfung von COVID-19-mRNA-Impfstoffen bei angeblichen Verunreinigungen informiert. Das PEI reagiert damit nach eigenen Angaben auf Anfragen aus medizinischen Fachkreisen zum aktuellen Wissensstand über angeblich verunreinigte Impfstoffe.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte eine Gruppe, die sich Medizinischer Verhandlungsverbund nennt, ein Schreiben zu angeblichen Haftungsrisiken von Ärztinnen und Ärzten bei Verwendung von mit DNA-verunreinigten mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen veröffentlicht.
Allerdings habe der Aufruf in Aufmachung eines Rote Hand Briefs keine behördlich geprüfte und autorisierte Information dargestellt, sondern diene der Verunsicherung durch gezielte Desinformation, hatte das PEI erklärt. Das Deutsche Ärzteblatt hatte berichtet.
Die Informationen stützen sich auf zwei vergangenes Jahr veröffentlichte Preprints, nach denen mRNA-basierte Impfstoffe eine Verunreinigung mit DNA aufweisen (OSF Preprints 2023 DOI: 10.31219/osf.io/mjc97; OSF Preprints 2023 DOI: 10.31219/osf.io/b9t7m).
Dem PEI zufolge finden sich in den Preprints allerdings methodische Mängel, und es würden sich keine Angaben darin finden, ob die Kriterien zur Bestimmung von Rest-DNA eingehalten worden seien (Kasten).
Bei der Herstellung der mRNA-Impfstoffe dient die DNA als Matrize. Allerdings werde diese Plasmid-DNA dem PEI zufolge mittels enzymatischem Verdau zerkleinert und im Aufreinigungsprozess abgereichert.
Zwar könne eine DNA-Restmenge zurückbleiben, diese sei aber in kleinen unschädlichen Mengen unterhalb eines Grenzwerts vorhanden. „Bis dato gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Nebenwirkungen in Verbindung mit DNA-Restmengen in den zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffen in Verbindung stehen könnten“, so das PEI.
Zusätzlich weist das Institut darauf hin, dass bei der Herstellung von COVID-19-mRNA-Impfstoffen nur DNA bakteriellen Ursprungs, nicht aus tierischem Ursprung eingesetzt wird. Mögliche Risiken durch tierische DNA, etwa eine potenzielle Tumorigenität, seien hier nicht gegeben.
Dennoch seien konservative Grenzwerte für die Rest-DNA festgelegt worden. Der Impfstoff-Hersteller überprüfe die DNA-Restmenge einer jeden Charge und lege die Methoden und Ergebnisse den amtlichen Prüflaboren vor.
Die Testung der Restmengen erfolge bewusst am Wirkstoff der COVID-19-mRNA-Impfstoffe (Drug Substance) und nicht am finalen Produkt (Drug Product). „Nur so sind mögliche Testinterferenzen durch Lipid-Nanopartikel (LNPs), die erst im finalen Produkt vorliegen, auszuschließen,“ erklärt das PEI.
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