Peer-Review als zusätzliches Instrument der Qualitätssicherung

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) empfiehlt niedergelassenen Ärzten, sich mit anderen Medizinern im Rahmen eines sogenannten Peer-Reviews auszutauschen. Dieser kollegiale Erfahrungsaustausch rentiere sich, „da man Prozessschwächen, für die ich selber betriebsblind geworden war, schon am nächsten Tag sofort verändern kann“, erläutert Rainer Jund aus Puchheim in einem Video zum Thema auf KV-on. Dieser Bildbeitrag zeigt an einem Beispiel, wie Peer-Review in den Praxen funktionieren kann. Dabei treffen sich zwei Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Zuvor haben sie sich auf Themenfelder geeinigt, die sie unter die Lupe nehmen wollen: den Praxisablauf im Umgang mit Patienten und die Hygiene.
Praxishandeln kritisch reflektieren
Der Grundgedanke von Peer-Review besteht darin, dass sich Ärzte von anderen Medizinern – speziell ausgebildeten Peers – in der Praxis begleiten lassen und dann das Praxishandeln kritisch reflektieren. „Bei Peer-Review erfolgt der Blick von außen auf das eigene Handeln immer auf Augenhöhe. Das Verfahren basiert auf Freiwilligkeit, Verschwiegenheit und wertschätzendem Umgang. Sowohl der Peer als auch der Besuchte profitieren davon“, berichtet die KBV. Möglich seien Begegnungen von Ärzten gleicher aber auch unterschiedlicher Fachrichtungen.
Peer-Reviews sind mittlerweile vielerorts auch als eine Maßnahme der ärztlichen Fortbildung von den Ärztekammern anerkannt und mit Fortbildungspunkten bewertet. Dabei erhalten sowohl der Peer als auch der besuchte Vertragsarzt Punkte.
Die KBV hat ein Konzept mit Empfehlungen speziell für den ambulanten Bereich erarbeitet, um Vertragsärzte bei Peer-Review-Verfahren zu unterstützen. Basis des Konzeptes ist das „Curriculum Ärztliches Peer-Review“ der Bundesärztekammer. Außerdem sind Erfahrungen aus 20 Jahren Qualitätszirkelarbeit in der vertragsärztlichen Versorgung in den Leitfaden der KBV eingeflossen.
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