Politik

PEI hält Fortschritte bei Impfstoffentwicklung bis Jahreswechsel für möglich

  • Donnerstag, 14. Mai 2020
/Redpixel, stock.adobe.com
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Mannheim − Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, hält konkre­te­re Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 bis zum Jahreswechsel für möglich.

„Falls klinische Prüfungen positiv ausfielen, unterhalten wir uns gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres darüber, wie man in Richtung einer Zulassung kommt“, sagte Cichutek dem Mannheimer Morgen. Generell sei er optimistisch.

Im Fall von Corona sei der gefährliche Erregerbestandteil, mit dem das Virus in die Zellen eindringe, bekannt, erläuterte Cichutek. In Tiermodellstudien sei außerdem bereits ge­zeigt worden, dass ein Schutz gegen den neuartigen Erreger grundsätzlich möglich sei.

Weltweit forschen zahlreiche Pharmaunternehmen und Institutionen an einem Impfstoff. Das PEI ist in Deutschland für die Genehmigung und Unterstützung der Tests neuer Medi­kamente zuständig.

Es genehmigte bereits erste klinische Tests mit Impfstoffkandidaten des deutschen Bio­technologieunternehmens BioNtech. Diese befinden sich aber noch in einer frühen Phase. Cichutek sagte, er rechne zudem mit drei weiteren klinischen Tests von Impfstoffkandi­daten.

Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hält die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus innerhalb eines Jahres für ein „optimistisches“ Szenario. „Sollte alles wie geplant laufen, sehen wir die Möglichkeit, dass sie (die Impfstoffe) in einem Jahr zur Zulassung bereit sein könnten“, sagte der für Impfstoffstrategien zuständige EMA-Vertreter Marco Cavaleri heute bei einer Videokonferenz.

Diese Annahme basiere auf Daten aus Tests, die derzeit liefen. „Es handelt sich lediglich um Vorhersagen, die auf dem basieren, was wir sehen“, sagte Cavaleri. „Ich muss aber be­tonen, dass dies der bestmögliche Fall wäre.“

Nicht alle Impfstoffe, die entwickelt wür­den, würden letztlich auch zugelassen. Überdies seien Verzögerungen möglich. Die EMA sei deshalb „etwas skeptisch“ über Berichte, wonach ein Impfstoff bereits im September einsatzbereit sein könnte.

afp/dpa

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