Ausland

Pestizide mögliche Ursache für kranke Diplomaten in Kuba

  • Freitag, 20. September 2019
Kanadische Botschaft in in Havanna, Kuba /dpa
Kanadische Botschaft in in Havanna, Kuba /dpa

Ottawa – Mysteriöse gesundheitliche Beschwerden von kanadischen und US-Diplomaten in Kuba gehen möglicherweise auf Pestizide zurück, die zur Insektenbekämpfung einge­setzt wurden. Das geht aus einer Studie der Dalhousie University für das kanadische Außen­minis­terium hervor, die der Sender Radio-Canada gestern veröffentlichte.

Dutzende in der kubanischen Hauptstadt Havanna lebende Diplomaten und ihre Ange­hörige hatten ab 2016 über rätselhafte Kopfschmerzen, Hörverlust, Schwindel und Übel­keit ge­klagt. Experten hatten zunächst mögliche „Akustik-Attacken“ hinter den Beschwer­den ver­mutet. Die Regierungen Kanadas und der USA hatten daraufhin ihr Botschafts­personal in Kuba reduziert. Havanna reagierte mit Unverständnis.

Nun vermuten die Wissenschaftler, dass Neurotoxine für die Symptome verantwortlich sein könnten. Solche Nervengifte seien etwa in Pestiziden enthalten, die in Kuba zur Insekten­ver­nichtung eingesetzt würden.

Ab 2016 sei das Land rigoros gegen Moskitos vorgegangen, die den Zika-Virus transport­ie­­ren. Unter anderem seien Büros der Diplomaten mit den Mitteln behandelt worden. Die For­scher wollen nun mit den Behörden in Kuba zusammenarbeiten, um herauszufinden, ob es auch in der einheimischen Bevölkerung ähnliche Krankheitsfälle gegeben habe.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung