Petra Reis-Berkowicz als Vorsitzende der KBV-Vertreterversammlung gewählt

Berlin - Mit 49,29 von 60 Stimmen bei 9,78 Neim-Stimmen ist Petra Reis-Berkowicz (57) heute in Berlin zur Vorsitzenden der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gewählt worden. Die Stimmen wurden entsprechend des Verhältnisses von Haus- und Fachärzten gewichtet. Die Hausärztin, die seit 1990 im oberfränkischen Gefrees niedergelassen ist, ist seit 2011 Vorsitzende der VV der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns und Mitglied der KBV-VV.
Reis-Berkowicz engagiert sich seit Langem in der Berufspolitik. Seit 1992 ist sie Mitglied im Bayerischen Hausärzteverband, seit 2004 gehört sie dessen geschäftsführendem Vorstand an. In der Vertretung hausärztlicher Interessen ging Reis-Berkowicz zuweilen auf Konfrontationskurs mit dem KV-System. 2014 hatte sie zusammen mit zwölf weiteren hausärztlichen Mitgliedern der KBV-VV in einer Pressemitteilung die Politik aufgefordert, eine bessere Repräsentanz hausärztlicher Interessen in der KBV-VV gesetzlich zu regeln, eine Position, die auch der Deutsche Hausärzteverband unterstützte. Das Resultat war ein Passus im Versorgungsstärkungsgesetz der ein Stimmgleichgewicht von Haus- und Fachärzten in der VV vorsieht, wenn über Sachverhalte abgestimmt wird, die beide Versorgungsbereiche in gleicher Weise betreffen.
Bereits im Dezember 2010 hatte Reis-Berkowicz sich an der Seite von Wolfgang Hoppenthaller, damals Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, letztlich vergeblich für einen Ausstieg der bayerischen Hausärzte aus dem KV-System stark gemacht. „Geht die Abstimmung negativ aus, wird der Bayerische Hausärzteverband von Politik und Kassen nicht mehr ernst genommen. Konsequenz heißt nicht nur klatschen“, hatte sie vor 6.000 Hausärzten und deren Praxispersonal in Nürnberg gewarnt.
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