Pflegereform soll höhere Leistungen für 500.000 Menschen bringen

Berlin – Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die Leistungen der Pflegeversicherung für eine halbe Million Demenzkranke deutlich anheben. Das berichtet die Berliner Zeitung vom Mittwoch unter Berufung auf einen Arbeitsentwurf des Ministeriums für die geplante Pflegereform. Bahr will den Entwurf am heutigen Mittwoch vorstellen. Danach sollen die Pflegesätze für die Betreuung der Betroffenen zu Hause zum Teil fast verdoppelt werden.
Dem Bericht zufolge ist etwa geplant, dass für Pflegebedürftige in der Pflegestufe I 325 Euro mehr im Monat für ambulante Pflegedienste gezahlt werden. Der Betrag erhöht sich damit auf 775 Euro. Wenn Familienangehörige die Dementen pflegen, sollen die Leistungen um etwa ein Drittel steigen. Mehr Geld soll es auch für Demenzkranke geben, die bisher noch keine Pflegestufe erhalten haben. Davon würden rund 40.000 Menschen profitieren, heißt es in dem Entwurf, aus dem die Zeitung zitiert.
Bisher erhalten Demente keine angemessenen Leistungen aus der Pflegeversicherung, weil dort lediglich körperliche Gebrechen berücksichtigt werden. Allerdings übersteigen die Ausgaben für alle geplanten Leistungsverbesserungen die Mehreinnahmen, die durch die Anfang 2013 vorgesehene Beitragsanhebung um 0,1 Prozentpunkte erzielt werden. Derzeit verfügen die Pflegekassen aber noch über Rücklagen. Dem Bericht zufolge müsste dann spätestens Anfang 2015 der Beitrag erneut angehoben werden.
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