Pilotphase für das Versichertenstammdatenmanagement gestartet

Berlin – Ab sofort werden 23 niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten sowie ein Krankenhaus das sogenannte Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) mittels der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) testen. Darauf hat die gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte hingewiesen.
Die Tests finden in der sogenannten Testregion Nordwest statt, das bedeutet in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sie umfassen alle von der gematik zugelassenen Geräte und Dienste und die technischen Abläufe beim Einlesen der eGK bis hin zur Schulung der Ärzte, Zahnärzte und des medizinischen Personals.
Das VSDM ist die erste Anwendung der neuen sogenannten Telematikinfrastruktur (TI). Sie ermöglicht es Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten, online zu überprüfen, ob die auf der eGK gespeicherten Versichertenstammdaten aktuell sind beziehungsweise ob ein gültiges Versicherungsverhältnis besteht. Für die Patienten bedeutet das, dass mögliche Änderungen, die sie ihrer jeweiligen Krankenkasse gemeldet haben, automatisch beim nächsten Praxisbesuch auf der Karte aktualisiert werden.
Sollten die Pilottests erfolgreich verlaufen, sollen im nächsten Schritt 500 Erprobungspraxen angeschlossen werden, bevor der bundesweite Betrieb beginnt. „Erstmals werden Ärzte, Zahnärzte und Kliniken über die TI sektorenübergreifend miteinander vernetzt sein. Wir haben eine Plattform geschaffen, die eine höchstmögliche Sicherheit für Patientendaten bietet und künftig allen Bürgern moderne vernetzte medizinische Anwendungen zur Verfügung stellen kann“, sagte Alexander Beyer, Geschäftsführer der gematik. Er betonte, die neue TI werde die bestehenden Netze wie das Sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) nicht überflüssig machen – vielmehr würden diese Bestandsnetze an die TI angebunden.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, Bernhard Brautmeier, hatte die Tests bereits im Sommer angekündigt. „Wir gehen davon aus, dass der Abgleich der Stammdaten in den meisten Fällen maximal fünf Sekunden dauert, und es zu keinen Beeinträchtigungen im Praxisalltag kommt“, sagte er auf der KV-Vertreterversammlung.
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