Polizei durchsucht Arztpraxis wegen mutmaßlich falscher Maskenatteste

Sinsheim – Wegen mutmaßlich falscher Maskenatteste haben Polizisten die Praxis eines Sinsheimer Arztes durchsucht. Er wird verdächtigt, falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft heute mitteilten.
Es werde in mindestens drei Fällen ermittelt. Die Atteste hatten den Angaben nach von der Pflicht befreit, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Wie die Ermittlungen ergaben, wohnen die angeblichen Patienten aber mehrere Hundert Kilometer von der Praxis in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) entfernt.
Daher bestehe der Verdacht, dass sie nie von dem Mediziner untersucht worden seien und die Gründe für eine Befreiung von der Maskenpflicht nicht bestünden, hieß es. Die Praxis wurde gestern durchsucht.
In den vergangenen Wochen hatte es vermehrt Hinweise auf Ärzte gegeben, die falsche Maskenatteste im Internet angeboten hatten. Das hatte die Bundesärztekammer und die Ärztekammern in verschiedenen Bundesländern auf den Plan gerufen.
„Wir haben dazu eine klare Haltung und tolerieren das unter keinen Umständen“, hatte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gesagt.
Zur Eindämmung der Coronapandemie gibt es in Baden-Württemberg eine Maskenpflicht. Diese gilt unter anderem in Busse und Züge des Nah- und Fernverkehrs, in Restaurants sowie in Einkaufszentren und Läden.
Seit Mitte Oktober müssen auch Menschen in Fußgängerzonen und auf Marktplätzen Mund und Nase bedecken, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
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