Ausland

Polizeischutz für Israels Leiterin des Gesundheitsdienstes

  • Montag, 1. November 2021

Tel Aviv – Die Leiterin des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Israel, Sharon Alroy-Preis, erhält nach Morddrohungen Polizeischutz. Laut Medienberichten stammen die Drohungen von Gegnern der Impfung gegen das Coronavirus.

Ein Sprecher des Ministers für innere Sicherheit, Omer Bar-Lev, wollte dies gestern nicht bestätigen. Man habe sich nach einem entsprechenden Tweet des Ehemanns zu der Maßnahme entschieden, sagte er. In dem Tweet schreibt der Ehemann von konkreten Drohungen gegen das Leben seiner Frau, von veröffent­lichten Telefonnummern in sozialen Netzwerken und expliziten Drohanrufen.

Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am vergangenen Donnerstag gesagt: „Der Desinformationskrieg der Impfgeg­ner gegen Dr. Scharon Alroi-Preis und andere muss aufhören. Ignoriert die Falschnachrichten, lasst Euch impfen.“

In einem Schreiben aus dem Ministerium an die Mitarbeiter des Gesundheitswesens ist ebenfalls die Rede von „extremen“ Aussagen von Gegnern der Regierungsmaßnahmen gegen das Coronavirus – vor allem Impfgegnern. Auch Drohungen sollten den Vorgesetzten gemeldet werden, heißt es dort.

Israel galt in der Coronapandemie lange Zeit als Vorreiter in Sachen Impfkampagne. Das Land hat bereits Ende Juli damit angefangen, eine dritte Impfung als Auffrischung anzubieten. Mittlerweile sind laut Ge­sundheitsministerium 42 Prozent der 9,4 Millionen Einwohner dreifach geimpft, 62 Prozent zweifach.

Es gibt bereits eine Diskussion darüber, bald die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren grundsätzlich zu genehmigen. Schon seit Ende Juli erlaubt die Regierung in extremen Ausnahmefällen eine Impfung gegen das Coronavirus in dieser Altersgruppe.

Die Ausnahmen sollen für Kinder gelten, die besonders gefährdet seien, im Falle einer Coronainfektion schwer zu erkranken oder zu sterben, hieß es damals. Seit Anfang September sinken die Zahlen der registrierten Neuinfektionen deutlich. Das Ministerium meldete gestern 224 neue Fälle für den Vortag.

dpa

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