Vermischtes

Pollenflug­vorhersagen laut Stiftung oft ungenau

  • Donnerstag, 9. Februar 2017
Uploaded: 16.06.2015 13:56:38 by mis
/dpa

Berlin – Zum Auftakt der Pollenflugsaison – Erle und Hasel blühen bereits – hat die ge­meinnützige europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) stringentere Quali­täts­standards für Pollenflugmessungen und -prognosen gefordert.

„Die Pollenallergie ist die häufigste allergische Erkrankung. Die sorgfältige Messung der Pollenbelastung und verlässliche Vorhersagen erleichtern den Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung und unterstützen eine adäquate medizinische Behandlung“, sagte der ECARF-Stiftungs­vorsitzende Torsten Zuberbier. Allerdings seien die Prognosen eini­ger Anbieter nicht zuverlässig. Insbesondere wenn die Pollenbelastung als zu niedrig ein­geschätzt werde, könne dies zu großen gesundheitlichen Problemen führen, etwa durch falsch dosierte Medikation.

Die ECARF verweist auf eine Untersuchung, die kürzlich in der „Wiener klinischen Wo­chen­schrift“ erschienen ist (2017; 129:70-74). Einige wichtige Qualitätskriterien für zu­ver­lässige Vorhersagen sind danach:

  • ein engmaschiges Netz an verlässlich arbeitenden Messstationen,

  • gründlich geprüfte Wetter-, Klima- und Umweltdaten, um den gemessenen Pollenflug einordnen und Vorhersagen treffen zu können,

  • wissenschaftliche Expertise und praktisches Know-How in der Allergieforschung ebenso wie in den Bereichen Wetter, Klima, Botanik und Umweltgeografie.

Die ECARF verweist insbesondere auf das Fazit der Studie, wonach verlässliche Pollen­vorhersagen durch unabhängige und nichtkommerzielle Anbieter getroffen werden soll­ten, die mit wissenschaftlichem Anspruch arbeiten und keinen Geschäftsinteressen aus­gesetzt sind.

In Deutschland betreibt die gemeinnützige Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst das größte Netz an Messstationen. Die Stiftung gibt die Daten an den Deutschen Wet­terdienst (DWD) weiter, der daraus die Prognosen erstellt.

hil

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