Positive Bilanz nach Start des Informationsangebots zur Organ- und Gewebespende
Köln/Berlin – Eine positive Bilanz zur Einführung eines neuen gemeinsamen Informationsangebots für Hausärztinnen und Hausärzte zur Organ- und Gewebespende ziehen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutsche Hausärzteverband.
Nach Bereitstellung eines Informationspakets der BZgA mit Materialien an 34.475 Hausärzte im Februar 2022 hat die Hausärzteschaft die Beratung zur Organ- und Gewebespende im Praxisalltag weiter intensiviert.
Laut einer gemeinsamen Mitteilung haben die Hausarztpraxen zwischen dem 1. März 2022 und dem 31. März 2023 mehr als 600.000 Exemplare der Broschüre „Antworten auf wichtige Fragen“ sowie mehr als vier Millionen Organspendeausweise bei der BZgA bestellt.
Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BzgA, freut sich über die Zahlen. Die BZgA-Studiendaten belegten die Bedeutung der hausärztlichen Beratung zur Organ- und Gewebespende, betonte er.
Die vertraute Arzt Patienten-Beziehung erleichtere es den Menschen, Fragen über Tod und Organspende zu stellen. Die Aufklärungsarbeit der Hausärzteschaft leiste einen wichtigen Beitrag, um mehr Menschen zur Entscheidungsfindung bei der Organspende zu motivieren.
„Noch immer haben zu wenig Menschen ihre Entscheidung, ob und wenn ja welche Organe sie nach ihrem Tod spenden wollen, in einem Organspendeausweis dokumentiert“, sagte Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands. Künftig solle die Zusammenarbeit mit der BZgA intensiviert werden.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod falle vielen Menschen nachvollziehbarerweise schwer. Um die offenen Fragen zu beantworten und Ängste abzubauen, brauche es vor allem Zeit.
Ergebnisse der BZgA-Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2022 zeigten, dass sich 27 Prozent der Teilnehmenden bei Fragen zur Organ- und Gewebespende an ihren Hausarzt wenden würden. 28 Prozent der Befragten wollen das Beratungsangebot in der Hausarztpraxis ganz sicher nutzen. In der Altersklasse der 56- bis 75-Jährigen sind es 35 Prozent.
Damit werden die Hausärzte beim Thema Organspende als wichtigste Ansprechpartner nach der eigenen Familie genannt. Als wichtigsten Grund für die Beratung durch den Hausarzt nennen 37 Prozent derjenigen, die das Beratungsangebot ganz sicher nutzen wollen, den Bedarf nach Informationen zum Thema sowie 30 Prozent das Vertrauensverhältnis zum Hausarzt.
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