Praxisleitfaden zu akuten Kreuz- und Rückenschmerzen entwickelt

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat einen „DGS-PraxisLeitfaden zur Behandlung akuter Kreuz-/Rückenschmerzen“ herausgegeben. Ziel des neuen Formats des Praxisleitfadens ist es, den Arzt im Praxisalltag mit einem übersichtlichen Algorithmus und versorgungsrelevanten Fakten zu unterstützen.
„Dabei ist die Evidenz auf hohem Niveau, denn der Praxisleitfaden beruht genauso wie die Praxisleitlinien auf der aktuell verfügbaren Studienlage und den Anwendungserfahrungen im Alltag“, erläuterte der Autor des Leitfadens, Michael Überall, Vizepräsident der DGS.
Der Leitfaden fokussiert auf Patienten mit akuten Schmerzen und richtet sich in erster Linie an Hausärzte und Orthopäden, also die Ärzte, die Patienten in der Primärversorgung behandeln.
Eine der zentralen Aussagen darin ist, dass die Hauptursache für die Zunahme von Rückenschmerzen die weitverbreitete Bewegungsarmut sei. Es sei daher wichtig, Menschen durch eine ausreichende Schmerzlinderung dahin zu bringen, sich wieder aktiv zu bewegen. Diese Aktivität sei eine tragende Säule zur Verhinderung der Chronifizierung.
Der Leitfaden diskutiert den Einsatz bildgebender Verfahren kritisch. Denn in etwa 85 Prozent der Fälle könnten Ärzte die Ursache der Schmerzen mittels umfassender Anamnese und körperlicher Untersuchung diagnostizieren.
Bildgebende Verfahren, die auf der Grundlage zufällig gleichzeitig auftretender Befunde vermeintlich kausale Zusammenhänge identifizierten, führten im Gegensatz häufig zu einer Fehldiagnose und chirurgischen Fehlbehandlung, so Überall.
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