Praxissoftware: Neue Version der Behandlungsdatentransfer-Schnittstelle
Kerpen – Der QMS – Qualitätsring Medizinische Software - hat Mitte September die Schnittstelle BDT 3 (Behandlungsdatentransfer) zur Implementierung freigegeben und die Standarddokumente auf seiner Webseite zum Herunterladen bereitgestellt.
Die Schnittstelle eignet sich nicht nur für einen Systemwechsel oder eine systemneutrale Archivierung. Vielmehr ermöglicht sie auch patientenbezogene Exporte von Daten einer Arztpraxis, etwa für Anwendungen zur Umsetzung des § 630g BGB, für eine Fallakte oder für einen Hausarztwechsel, und unterstützt die Bereitstellung von Daten für Forschungszwecke. So kann sie unter anderem auch dazu benutzt werden, Daten aus einer Notfall- beziehungsweise Bereitschaftsdienstpraxis mit in die eigene Arztpraxis zu nehmen.
Dabei geht es im BDT 3 laut QMS nicht nur um die Patientenstamm- und Behandlungsdaten, sondern beispielsweise auch um Geräteanbindungen, Terminkalender, Adressbücher, Textbausteine, Makros sowie um noch nicht erledigte Aufträge oder Abrechnungen. Externe Dateien und herkömmliche Dokumente werden über Verweise unter Angabe von Metadaten eingebunden.
Die Arbeiten des QMS am LDT 3 (Labordatentransfer) , GDT 3 (Gerätedatentransfer) und BDT 3 haben zu einem Objektkatalog geführt, der künftig die Basis für alle weiteren XDT-Standards des QMS bilden soll. Zur selben Familie gehört auch der Abrechnungsstandard KVDT der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für medizinische Leistungen im ambulanten Sektor.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich für die Laborkommunikation im vertragsärztlichen Bereich (und bei einigen Kliniken) der LDT-Standard durchgesetzt und ist mittlerweile in einem KBV-Profil verbindlich.
Nahezu alle Medizingeräte im ambulanten Sektor und darüber hinaus werden über den GDT an Praxisverwaltungssysteme angeschlossen. Die Standarddokumente wurden ins Englische übertragen, weil der GDT 3 inzwischen auch weltweit zur Anbindung von Medizingeräten genutzt wird.
Der QMS hat seine Standards zur Veröffentlichung im Interoperabilitätsverzeichnis „Vesta“ der gematik angemeldet. Vor allem der XDT-Objektkatalog kann nach Angaben des Vereins eine Grundlage für künftige organisations- und sektorübergreifende interoperable Lösungen darstellen.
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