Ärzteschaft

Praxisübernahme: Große Spreizung bei Kaufpreisen

  • Dienstag, 15. Dezember 2020
/HNFOTO, stock.adobe.com
/HNFOTO, stock.adobe.com

Düsseldorf – Hausärzte, die sich in den Jahren 2018 und 2019 niedergelassen haben, investierten für die Übernahme und die anschließende Modernisierung der Praxis im Durchschnitt rund 160.000 Euro. Das zeigt eine Analyse ärztlicher Existenzgründungen, die von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apo­bank) und dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) vorgelegt wurde.

Die Über­nahme­kosten erreichten damit einen neuen Höchststand. Die eigentliche Übernahme schlug da­bei mit rund 102.700 Euro zu Buche. Die Investitionen in medi­zinisch-technische Geräte, IT sowie Mo­der­nisierungs- und Umbaumaßnahmen betrugen im Analysezeit­raum rund 57.000 Euro. Beide Werte sind in den vergangenen zwei Jahren erneut gestiegen. Allerdings spiegeln Durchschnittsbeträge die Markt­situation offenbar nur bedingt wider.

„Wir beob­achten seit Jahren unter anderem eine große Spreizung bei den Kaufpreisen: So werden bei­spielsweise für hausärztliche Praxen Preise von bis zu einer halben Million gezahlt. Es kommt aber auch vor, dass sie verschenkt oder nur zum symbolischen Preis übergeben werden“, sagte Daniel Zehnich, Be­reichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der Apobank.

Laut der Analyse war die Neugründung einer Einzelpraxis mit Investitionen in Höhe von durchschnittlich 178.000 Euro aber noch teurer. Mit einem Anteil von fünf Prozent an den Existenzgründungen spielen sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

Die Studie bietet auch einen Überblick über die Kosten bei der Übernahme von Facharztpraxen. Diese hängen naturgemäß stark von der Facharztrichtung ab.

Während Hausärzte in dem Analysezeitraum 2018/2019 im Schnitt 160.000 Euro ausgaben, waren es bei Frauenärzten 234.000 Euro und bei Orthopäden 368.000 Euro. Die Niederlassung in einer psychothera­peutischen Praxis bedurfte dagegen lediglich 50.000 Euro an Investitionen.

„Die starken Unterschiede sind in erster Linie auf die medizinisch-technische Ausstattung, die je nach Facharztrichtung benötigt wird, zurückzuführen“, so Zehnich. Die Daten basieren auf einer Stichprobe von etwa 3.500 durch die Apobank begleiteten ärztlichen Existenzgründungen – darunter 900 haus­ärztliche und 2.600 fachärztliche.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung