Vermischtes

Abgabe von Praxis oder Apotheke einfacher als angenommen

  • Mittwoch, 25. Oktober 2023
/stokkete, stock.adobe.com
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Berlin – Die Abgabe von Praxis oder Apotheke ist oft weniger herausfordernd, als im Vorfeld befürchtet wird. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) unter 400 Heilberuflern. Die Hälfte der Befragten war bereits im Ruhestand, die andere Hälfte stand noch vor der Übergabe. In der Um­frage wurde nach den Erwartungen und den tatsächlichen Erfahrungen gefragt.

69 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber von Praxen und Apotheken, die noch nicht im Ruhestand waren, hatten vor allem Sorge, keinen Nachfolger zu finden. Zwar bestätigten 37 Prozent der Ruheständler, dass sich der Prozess schwierig gestaltet habe und elf Prozent schlossen ihre Einrichtung tatsächlich ohne Nachfolge. Nach Angaben der ehemaligen Inhaber verlief die Suche jedoch einfacher als angenommen.

So dauerte der Abgabeprozess durchschnittlich acht Monate kürzer als von den Befragten zuvor eingeschätzt. Auch die Organisation der Praxisübergabe fiel im Nachhinein leichter, bestätigten 29 Prozent der Ruheständler. Rund die Hälfte der Befragten überließ die Praxis oder Apotheke einer zuvor unbekannten Person, bei 24 Prozent übernahm ein Kollege oder eine Kollegin und bei neun Prozent ein Familienmitglied.

50 Prozent der Praxis- und Apothekeninhaber arbeiteten noch etwa 20 Monate mit dem Nachfolger zusammen. Die andere Hälfte stieg aus, sobald die Nachfolge gesichert war.

Eine weitere Herausforderung sahen die Heilberufler in der Wertermittlung der eigenen Praxis oder Apotheke. 67 Prozent der Inhaber, die bereits im Ruhestand waren, betrachteten diese Sorge als grundlos, die Werter­mittlung sei bei ihnen wenig problematisch verlaufen. 44 Prozent mussten allerdings finanzielle Abstriche machen und erzielten beim Verkauf nicht den gewünschten Wert.

Um einen zufriedenstellenden Betrag zu erreichen, investierte vor der Abgabe nochmals jeder zehnte Befragte in die Praxis beziehungsweise Apotheke und schaffte neue Geräte an, modernisierte die Räume oder trieb die Digitalisierung voran. 60 Prozent bestätigten, dass die Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führten.

Wenn sich der Verkaufswert dadurch steigern ließe, könnten sich 41 Prozent der Noch-Inhaber vorstellen, die eigene Einrichtung an einen Investor zu verkaufen. Für 59 Prozent kommt diese Art des Verkaufs generell infrage, wenn kein Nachfolger gefunden werden sollte. 21 Prozent schlossen diese Option aus.

Der Umfrage zufolge wollen zudem 55 Prozent der Inhaber mit dem Erlös ihrer Praxis oder Apotheke ihren Ruhestand finanzieren. Dass dies nur begrenzt möglich ist, geht aus den Erfahrungen der ehemaligen Inhaber hervor. 24 Prozent gaben an, die Altersvorsorge durch den Praxiserlös zu größeren Teilen sichern zu können.

nfs

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