Privatkliniken kritisieren Pläne zur Krankenhausreform

Berlin – Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK) sieht die Pläne für eine Krankenhausreform kritisch und warnt vor Versorgungsengpässen.
„Wenn die Reform in ihrer aktuellen Fassung umgesetzt wird, müssen viele kleinere, leistungsfähige und bedarfsnotwendige Kliniken vor allem im ländlichen Raum schließen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Thomas Bublitz, zum Auftakt einer Kampagne „krankenhausretten.de“.
Für Patienten bedeute das weite Wege zu medizinischer Versorgung – auch im Ernstfall, wenn jede Sekunde zähle. „Damit ist die flächendeckende Versorgungssicherheit in Deutschland gefährdet“, so Bublitz.
Besonders kritisch sieht der Verband den engen Zeitplan für die Reform, die bereits Anfang 2024 in Kraft treten soll. „Auch die privaten Klinikbetreiber wollen eine Reform, möchten aber dabei die Versorgungssicherheit auch in ländlichen Regionen sichergestellt wissen,“ betonte Bublitz.
Aber das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente, Krankenhauslevel, Leistungsgruppen und Vorhaltefinanzierung sei wenige Monate vor dem geplanten Inkrafttreten der Reform noch nicht bekannt und werde daher aus Zeitgründen vermutlich nicht hinreichend diskutiert werden können, befürchtet der BDPK.
Der Verband kritisiert insbesondere, dass die Reformpläne vorsähen, die Versorgung auf große Zentren in den Städten zu konzentrieren. In zahlreichen Regionen hätten Patienten dann kein Krankenhaus mehr in ihrer Nähe und wären laut dem BDPK schlechter versorgt. Außerdem gingen Ausbildungsplätze für angehende Ärzte und Pflegekräfte verloren, was den Fachkräftemangel verstärke, so die Kritik.
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