Privatpatienten sichern ländliche Versorgung

Berlin – Privatpatienten tragen in ländlichen Regionen überproportional zum ärztlichen Einkommen und damit zum Fortbestand der Arztpraxen bei. Darauf hat der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) anlässlich der Veröffentlichung des neuen PKV-Regionalatlas Bayern hingewiesen. Demnach verdienen bayrische Landärzte im Schnitt jährlich rund 65.000 Euro an Privatpatienten, städtische Praxen profitieren im Schnitt von Privatumsätzen in Höhe von 53.000 Euro.
„Damit widerlegen die Regionaldaten die These, dass sich Ärzte in ländlichen Regionen seltener niederlassen, weil es dort weniger Privatversicherte gibt“, betonte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Insgesamt sorgen Privatversicherte bei bayrischen Ärzten laut Regionalatlas für ein Umsatzplus in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro, bundesweit beträgt der Mehrumsatz 12,9 Milliarden Euro pro Jahr.
Laut PKV bilden diese zusätzlichen Mittel eine unverzichtbare Grundlage, um in Fachpersonal oder moderne Geräte investieren. „Wer die Mehrumsätze der Privatpatienten streicht, gefährdet die medizinische Versorgung durch niedergelassene Ärzte auf dem Land stärker als in den Städten“, warnte Reuther.
Der PKV-Regionalatlas schlüsselt die zusätzlichen Einnahmen der Arztpraxen durch den Anteil der Privatversicherten nach Städten und Landkreisen auf. Diese Mehrumsätze entstehen, weil Privatpatienten für viele Leistungen höhere Honorare entrichten, als sie bei Kassenpatienten anfallen.
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