Zahl der privaten Zusatzversicherungen steigt weiter an

Berlin – Die Zahl der Krankenvollversicherung innerhalb der privaten Krankenversicherung (PKV) ist von 8,753 Millionen im Jahr 2017 auf 8,736 Millionen im vergangenen Jahr zurückgegangen (-0,2 Prozent). Das geht aus dem Rechenschaftsbericht 2018/2019 des PKV-Verbandes hervor. Die Zahl der Zusatzversicherungen ist hingegen um 2,0 Prozent von 25,52 Millionen auf 26,03 Millionen angestiegen. Die am häufigsten abgeschlossene Zusatzversicherung stellen mit 16 Millionen Versicherung Zahntarife dar.
Zudem erhöhte sich die Zahl der betrieblichen Krankenversicherungen. „Rund 7.700 Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern eine betriebliche Krankenversicherung an“, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Uwe Laue, heute anlässlich der Jahrestagung des Verbandes in Berlin. „Das ist eine Verdopplung in nur drei Jahren.“ Mehr als 750.000 Beschäftigte erhielten dadurch zusätzliche Gesundheitsleistungen.
Kritik äußerte Laue in diesem Zusammenhang an dem Gesetzentwurf des Jahressteuergesetzes, das unter anderem eine höhere Besteuerung von betrieblichen Gesundheitsleistungen vorsehe. „Der Steuervorteil soll jedoch weiterhin für Tank- oder Amazongutscheine gelten“, kritisierte Laue. „Der Finanzminister will also klimaschädliche Leistungen begünstigen – und gesundheitsfördernde Leistungen belasten. Das ist skandalös. Dagegen werden wir uns wehren.“
GOÄ-Novelle soll „in absehbarer Zeit“ vorgelegt werden
Laue äußerte sich auch zu den Arbeiten an der Novellierung der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). „Zusammen mit der Ärzteschaft und der Beihilfe haben wir viel Zeit und Gehirnschmalz in die GOÄ-Novellierung investiert“, sagte er.
„Wir gehen davon aus, dass wir dem Bundesgesundheitsministerium in absehbarer Zeit ein Paket vorlegen können.“ Dabei sehe die neue GOÄ eine Aufwertung der sprechenden Medizin und eine Abwertung der Apparatemedizin vor. „Das ist auch das, was sich die Ärzte und die Patienten wünschen“, sagte Laue.
Der Vorsitzende des PKV-Verbandes kündigte zudem die Einrichtungen eines Fonds an, in den alle privaten Krankenversicherer einzahlen können und mit dem der Verband ab der zweiten Hälfte dieses Jahres digitale Start-up-Unternehmen im Gesundheitsbereich finanziell unterstützen will.
Nach sechs Jahren als Vorsitzender des PKV-Verbandes wird Laue zum 1. Juli von Ralf Kantak in seinem Amt abgelöst. Kantak ist seit 2013 Vorstandsvorsitzender der Süddeutschen Krankenversicherung.
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