Privatversicherte wichtige Stütze für Ärzte
Köln – Privat Krankenversicherte gewinnen für Arztpraxen und andere Gesundheitsdienstleister zunehmend an Bedeutung. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP). Demnach bezahlten Privatversicherte 2017 rund 13,23 Milliarden Euro an Arztpraxen und Gesundheitsdienstleister. Das sind 226 Millionen Euro mehr als noch 2016.
Seit 2007 ist der Mehrumsatz durch Privatversicherte laut WIP demnach um 26 Prozent – also 2,75 Milliarden Euro – gewachsen. Im Durchschnitt beträgt der Mehrumsatz pro Arztpraxis laut WIP 54.319 Euro im Jahr, das sind 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Da Privatversicherte zahlreiche Rechnungen nicht zur Erstattung einreichen, um stattdessen von Beitragsrückerstattungen zu profitieren, ist der Effekt zugunsten der Leistungsanbieter vermutlich sogar noch deutlich höher“, heißt es aus dem Institut.
Zugleich zeige die Untersuchung, dass der Kostenanstieg der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) den in der PKV seit Jahren deutlich überrage. So seien in der PKV die Ausgaben pro Versichertem in den vergangenen zehn Jahren um 38,2 Prozent, in der GKV um 45,6 Prozent gestiegen. „Damit dürfte die durchschnittliche Beitragsbelastung für GKV-Versicherte auch künftig stärker steigen als in der PKV“, prognostizieren die Autoren.
Die WIP-Studie verweist auf einen engen Zusammenhang von Alterung und PKV-Mehrumsatz, der sich auf die regionale Verteilung der Mehrumsätze auswirke: Je älter das Durchschnittsalter der Privatversicherten in einer Region, desto höher der regional verbleibende Mehrumsatz.
„Damit kommt ein überdurchschnittlicher Anteil des Mehrumsatzes ländlichen Regionen zugute, da sie im Vergleich zu städtischen Gebieten meist einen höheren Altersschnitt aufweisen“, so die Wissenschaftler.
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