Projekt findet unerwartet hohe Prävalenz von Skoliose bei Kindern

Stuttgart – Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Innovationsfondsprojekts „Orthokids“ in Baden Württemberg haben eine unerwartet hohe Skolioseprävalenz ergeben.
Sie liegt nach ersten Erkenntnissen bei sechs Prozent und ist damit fast doppelt so hoch wie bei der Kontrollgruppe, für die das Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln eine Rate von 3,8 Prozent errechnet hatte. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl um eine Zwischenbilanz.
Seit einem Jahr konnten sich Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 14 Jahren bei rund 300 Orthokids-Orthopäden in Baden-Württemberg untersuchen lassen. Dieses Screeningangebot läuft zum Monatsende aus. Insgesamt wurden knapp 12.000 Kinder untersucht.
Die Leitung des Projektes liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Partner sind die Universität zu Köln mit dem Institut für Gesundheitsökonomische und Klinische Epidemiologie, das Klinikum der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Orthopädischen Klinik des Olgahospitals und das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme. Ziel ist es, eine orthopädische Vorsorgeuntersuchung für Kinder regulär zu etablieren.
„Sollten sich die ersten Trends bestätigten, dann wäre es nur richtig, auch dauerhaft eine orthopädische Vorsorgeuntersuchung in den Katalog der regulären U- und J-Check-ups aufzunehmen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Karsten Braun.
Thomas Wirth vom Klinikum Stuttgart, Kooperationspartner von Orthokids, will aus den Vorabzahlen jedoch noch keine Rückschlüsse ziehen: „Die Datenlage muss erst noch genau ausgewertet werden“, betonte er. Dies erfolge in den nächsten Monaten, ein Ergebnis sei Mitte kommenden Jahres zu erwarten.
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