Psychische Gesundheit von Kindern: Ruf nach mehr Prävention

Berlin – Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert von der Politik mehr Maßnahmen zur Prävention und zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen. Die Kammer bezieht sich dabei unter anderem auf Ergebnisse des Präventionsradars der DAK-Gesundheit.
Danach hat jeder siebte Minderjährige depressive Symptome, jeder dritte fühlt sich einsam – psychosomatische Beschwerden nehmen laut dem Präventionsradar ebenfalls zu. Als „höchst alarmierend“, bewertet die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Cornelia Metge aus dem BPtK-Vorstand diese Entwicklung.
„Psychische Belastungen sollten früh erkannt und der Entwicklung von psychischen Erkrankungen vorgebeugt werden. Jedem Kind sollte das Werkzeug an die Hand gegeben werden, seine Resilienz zu stärken“, sagte sie.
Laut Andrea Benecke, Präsidentin der BPtK, können zu spät oder nicht behandelte psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen massive negative Folgen für die soziale und schulische Entwicklung haben und bis ins Erwachsenenalter nachwirken.
„Jeder Cent, der in die psychische Gesundheit und die rechtzeitige Behandlung von Heranwachsenden investiert wird, lohnt sich. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten unbehandelter oder zu spät behandelter psychischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter können wir uns nicht leisten“, sagte sie.
Laut Wolfgang Schreck aus dem Vorstand der Kammer ist die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein Gemeinschaftsprojekt.
„Aufsuchende psychotherapeutische Beratungs- und Behandlungsangebote in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen müssen etabliert werden, damit Kinder mit psychischen Erkrankungen und ihre Familien schneller Zugang zu Angeboten vor Ort erhalten, die sie bei ihren Problemen unterstützen können“, forderte er.
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