Ärzteschaft

Psychologen warnen: Betreuung von Geflüchteten kaum mehr möglich

  • Mittwoch, 18. September 2024
Psychotherapie
/zinkevych, stock.adobe.com

Berlin – Geflüchtete in Deutschland könnten nach Worten von Psychologen bald fast vollständig den Zugang zu psychosozialer Betreuung verlieren.

Schon aktuell erhielten nur gut drei Prozent der von Traumata betroffenen und bedürftigen Flüchtlinge eine entsprechende Versorgung, erklärte der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen gestern in Berlin.

Gleichzeitig plane die Bundesregierung für den kommenden Haushalt, die Unterstützung für traumatisierte Geflüchtete um knapp 50 Prozent zu kürzen.

Besonders betroffen davon seien die Psychosozialen Zentren, die mit der Unterstützung traumatisierter Flücht­linge einen wichtiger Beitrag zu deren Integration leisteten. Die Mittelkürzung bedeute hier einen Aufnahme­stopp sowie die Entlassung von Personal, warnte die Psychologenvereinigung.

Der Berufsverband verwies auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung vom vergangenen März. Diese zeige, dass nun getätigte Mittelkürzungen in diesem Bereich gemeinsam mit den bereits von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzverschärfungen für Asylbewerber absehbar zu deutlichen Kostensteige­rungen im Gesundheitssystem und in anderen gesellschaftlichen Bereichen führen würden.

Gleichzeitig appellieren die Psychologen an die Ampelregierung, die im Koalitionsvertrag vereinbarte finan­zielle Unterstützung für die Psychosozialen Zentren zu sichern.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung