Psychologische Betreuung bei Reha von Spitzensportlern bedeutend

Jena – Bei der Rehabilitation von Sportlern spielen psychische Aspekte eine entscheidende Rolle – und damit auch eine psychologische Betreuung. Das Thema „Überlastung“ steht dabei häufig im Mittelpunkt. Das betont die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS).
„Unter dem Profi-Sportler-Klientel haben wir es überproportional häufig mit Menschen zu tun, die erstens extrem leistungsbereit sind, zweitens von Kindesbeinen an darauf trainiert sind, Schmerzen auszuhalten und drittens den sportlichen Erfolg über die eigenen körperlichen Bedürfnisse stellen“, erläuterte die GOTS-Expertin Dörthe Lison, Leiterin der interdisziplinären Rehabilitation am Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr.
Hinzu komme, dass Verletzungen bei Leistungssportlern deren berufliche Existenz gefährden könnten. Der Vorteil hoher Leistungsbereitschaft verkehre sich so in der Reha oft in einen Nachteil. „Er führt dazu, dass selbst in der Reha sensationell trainiert wird und die Gefahr hoch ist, sich zu überlasten“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Dies gefährde den Heilungsprozess.
Ärzte und Therapeuten müssten die Sportler deshalb adäquat beraten und psychologisch führen. „Oft müssen sie sich mit Feingefühl gegen den Leistungsdruck im Spitzensport durchsetzen“, so Lison. Eine genaue Aufklärung zu Verletzungen, Heilungsprozessen und späteren Konsequenzen sei dabei genauso wichtig wie eine tiefe Vertrauensbasis zwischen Athleten und Ärzten.
Insgesamt entscheiden sich laut GOTS aber immer noch zu viele Leistungssportler für ein zu schnelles Comeback. Dies könne langfristig zu bleibenden Schäden, Schmerzen oder Beeinträchtigungen führen, warnt die Fachgesellschaft.
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