Medizinische Rehaeinrichtungen unter Druck

Berlin – Die anhaltende Coronapandemie führt dazu, dass viele Beschäftigte in den medizinischen Rehaeinrichtungen in Deutschland krankheitsbedingt ausfallen. Außerdem stehen die Einrichtungen unter hohem Kostendruck. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (Degemed) hin.
Ein Grund für die schwierige ökonomische Situation ist, dass die Einrichtungen laut Fachgesellschaft die aufwendigen Maßnahmen zum Infektionsschutz beibehalten, die Zuschläge dafür aber ausgelaufen sind. „Die fehlenden Zuschläge verschlechtern die Lage der Kliniken deutlich, obwohl die Patientenzahlen wieder steigen“, sagte Degemed -Geschäftsführer Christof Lawall.
Nach seiner Auffassung ist der Wegfall der Zuschläge „durch nichts zu rechtfertigen“. Die Degemed appelliert an Politik und Kostenträger, Zuschläge und Schutzschirme so schnell wie möglich zu reaktivieren. Der Infektionsschutz in Gesundheitseinrichtungen müsse weiterhin an erster Stelle stehen. Die Kosten dürften aber nicht den Gesundheitseinrichtungen einseitig aufgebürdet werden, argumentiert die Fachgesellschaft.
Ein weiteres Problem der Einrichtungen ist der starke Anstieg der Energiekosten. „Die Kostenträger verhandeln die Vergütungen regelmäßig für ein Jahr. Sie gehen dabei von einer relativen Preisstabilität bei Sach- und Personalkosten aus und passen die Vergütungen regelmäßig nur geringfügig an“, erläuterte Lawall.
Die Preissprünge bei etwa beim Gas mit teilweise einer Verfünffachung der Einkaufspreise für Klinikunternehmen seien dabei nicht berücksichtigt. Die Degemed fordert daher eine kurzfristige Anpassung der Vergütungen an die reale Kostensituation. „Alternativ können die Kostenträger auch mit Zuschlägen helfen“, so Lawall.
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