Ärzteschaft

Psychotherapeutische Versorgung in Hessen trotz Corona gut aufgestellt

  • Freitag, 15. Juli 2022
/New Africa, stockadobecom
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Frankfurt am Main – Die psychotherapeutische Versorgung in Hessen war auch während der Coronapandemie stabil. Das geht aus einer von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen beauftragten und von der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführten Untersuchung hervor.

Demnach reagierten die hessischen Psychotherapeuten flexibel und schnell auf das Pandemiegeschehen und stellten frühzeitig viele Einzeltherapiesitzungen auf ein digitales Format um.

Darüber hinaus passten die Therapeuten die Nutzung von Videotherapiesitzungen an das dynamische Pande­miegeschehen an: In den Phasen höherer Inzidenzen stieg die Zahl wahrgenommener Videotherapiesitzun­gen, während niedrigere Fallzahlen laut Studie mit steigender Zahl von Präsenzsitzungen einhergingen.

Insgesamt fand die psychotherapeutische Versorgung aber nach wie vor hauptsächlich im Rahmen von Prä­senzsitzungen statt. Laut Untersuchung lag der Anteil ambulanter Einzeltherapiesitzungen via Video in der Spitze bei rund 27 Prozent.

Vor allem zu Therapiebeginn wurden Videositzungen so gut wie gar nicht genutzt. So war der Anteil der via Video durchgeführten probatorischen Sitzungen, die zu Beginn der Therapie dem gegenseitigen Kennenler­nen, der Diagnostik und dem Beziehungsaufbau dienen, nie größer als circa zwei Prozent.

„Natürlich ist die Therapie in Präsenz nach wie vor der Goldstandard, aber die Therapie per Video ergänzt diesen sehr sinnvoll“, sagte KV-Vorstandsvorsitzender Frank Dastych. Allerdings habe die Videotherapie auch ihre Grenzen und könne die herkömmlichen Therapieformate keinesfalls ersetzen.

„Sie kann aus meiner Sicht nur dann sicher eingesetzt werden, wenn ein direkter Übergang in die Präsenzthe­rapie im Sinne einer akuten Intervention gewährleistet ist, falls dieser erforderlich ist“, so Dastych.

hil/sb

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