Radon laut Strahlenschutzamt zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs
Berlin – Das radioaktive Edelgas Radon ist laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Deutschland für etwa fünf Prozent aller Lungenkrebstodesfälle verantwortlich – also für etwa 1.900 Tote jährlich und sei damit die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen.
Radon kann in Gebäude gelangen und sich in der Innenraumluft anreichern. Dass das geschmack- und geruchlose Gas am meisten zur natürlichen Strahlenbelastung beiträgt, war und ist laut dem Bundesamt nur wenigen bewusst. „Beim Thema Radon zeigt sich, wie Wahrnehmung und wissenschaftliche Erkenntnis eines Problems auseinanderfallen können“, sagte der Präsident des BfS, Wolfram König.
Die neue europäische Grundnormenrichtlinie für den Strahlenschutz, die bis Februar 2018 im deutschen Recht umgesetzt sein muss, sieht für Radon in Wohnhäusern und an Arbeitsplätzen einen Referenzwert von maximal 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft vor.
Aus fachlichen Gesichtspunkten sprechen sich das BfS und die Weltgesundheitsorganisation für einen Wert von 100 Becquerel aus. Schon ab einer Konzentration von 100 Becquerel sei statistisch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko nachweisbar. „Die Diskussion um die Höhe eines deutschen Referenzwertes ist noch nicht abgeschlossen“, hieß es aus dem BfS.
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