Ausland

Rauchen: Britisches Parlament diskutiert jährliche Anhebung des Mindestalters

  • Dienstag, 16. April 2024
/picture alliance, empics, House of Commons, UK Parliament
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London – In Großbritannien soll das Mindestalter für das Rauchen jährlich angehoben und so Tabakkonsum im Königreich letztlich ganz beendet werden: Ein entsprechender Gesetzentwurf der Regierung von Premierminister Rishi Sunak stand heute auf der Tagesordnung des Parlaments in London.

Demnach soll der Verkauf von Tabakwaren an nach dem 1. Januar 2009 Geborene grundsätzlich und komplett verboten werden. Auf diese Weise würde das Mindestalter fürs Rauchen de facto jedes Jahr um ein Jahr ange­hoben, bis langfristig die gesamte Bevölkerung betroffen ist.

„Es gibt kein sicheres Alter fürs Rauchen“, hatte Sunak bei der Ankündigung der Gesetzesinitiative argu­mentiert. Mit ihr könne garantiert werden, dass an alle Kinder und Jugendlichen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, „niemals legal eine Zigarette verkauft werden kann, und dass sie und ihre Generation rauchfrei aufwach­sen können“. Das gleiche gelte für nachfolgende Generationen.

Zugleich versichert die Regierung, dass Rauchen nicht kriminalisiert werden soll. Da das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten schrittweise angehoben werden solle, könne jeder, „der heute legal Zigaretten kaufen kann“, dies auch in Zukunft tun. Nur heutige Jugendliche sollen ihr Leben lang Nichtraucher bleiben.

Derzeit liegt das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten in Großbritannien bei 18 Jahren. Tabakkonsum ist nach Angaben der Regierung die häufigste vermeidbare Todesursache und die Ursache für etwa jeden vierten Todes­fall durch eine Krebserkrankung. Die Kosten, die durch das Rauchen insbesondere für das Gesundheitssystem entstehen, belaufen sich den Angaben zufolge umgerechnet auf fast 20 Milliarden Euro pro Jahr.

Vor der ersten Parlamentsdebatte am heutigen Dienstag hatten sich mehrere – auch prominente – Mitglieder von Sunaks konservativer Partei gegen das Vorhaben gewandt. Das Gesetz dürfte aber dank der Unterstützung aus der Opposition durchs Parlament kommen.

afp

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