Rauchverbote verbessern die Gesundheit von Passivrauchern

Erlangen/Halle – Die seit 2007 eingeführten Rauchverbote in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden haben zu einer Verbesserung der Gesundheit von Nichtrauchern in Deutschland beigetragen. Das ist das Ergebnis einer Studie (2016; doi: 10.1002/hec.3310) der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Demnach haben vor allem junge Menschen von den Rauchverboten profitiert.
„Vor allem junge Nichtraucher unter 30 Jahren schätzen ihre Gesundheit seit Einführung der Rauchverbote positiver ein als zuvor“, sagte Studienautor Daniel Kühnle von der FAU. Bei jungen Menschen, die rauchten, zeigten sich hingegen nach der Einführung des Rauchverbots keine positiven Gesundheitseffekte. Die rauchenden jungen Männer gaben im Durchschnitt sogar an, dass sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert hätte. „Vermutlich führte der zeitweilige Nikotinentzug bei ihnen zu Stress, der sich auf das Gesundheitsempfinden auswirkte“, erklärte Co-Autor Christoph Wunder von der Martin-Luther-Universität.
Zudem ergab die Analyse, dass ältere Menschen weniger von rauchfreien Gaststätten und öffentlichen Gebäuden profitieren. Bei Männern und Frauen ab 50 Jahren hatte das Rauchverbot tendenziell keinen Effekt auf die Gesundheit. Insgesamt betrachtet waren laut Studie die positiven Effekte der Rauchverbote auf die Gesundheit bei den Frauen stärker ausgeprägt als bei den Männern.
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