Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes zentrales Projekt der KV Bayerns

München – Die Weiterentwicklung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes ist laut der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns für die mitgliederorientierte Arbeit der Ärzteorganisation zentral. Das betonte der KV-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Krombholz auf der Jahrespressekonferenz der KV Mitte Dezember in München. Die Reform des Bereitschaftsdienstes mache die Niederlassung insbesondere in ländlichen Regionen attraktiver, betonte er.
Weitere wichtige Bereiche der KV-Arbeit seien die Wirkstoffvereinbarung, welche die permanente Regressgefahr im Arzneimittelbereich beseitigt habe und die leistungsgerechte Honorierung ärztlicher Leistungen. Der KV-Vorsitzende verteidigte die Forderung nach einem regionalen Zuschlag für Bayern auf den Orientierungspunktwert in der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung. „Die Kosten, beispielsweise für Praxispersonal und Miete, liegen im Freistaat höher als im Rest der Republik. Dies hat dazu geführt, dass das Bundessozialgericht entschieden hat, dass sich das Landesschiedsamt diesem Thema nochmals annehmen muss“, sagte er.
Versorgungslücken schließen
Der erste stellvertretende Vorstandsvorsitzender der KV, Pedro Schmelz, ging unter anderem auf die gesetzlich vorgeschriebenen Servicestellen für Facharzttermine ein. „Die geringe Inanspruchnahme unserer Servicestelle und die Tatsache, dass alle angefragten Termine im ambulanten Bereich vermittelt werden konnten zeigt, dass die Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten in Bayern bestens funktioniert“, betonte er. Das dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Reform der veralteten Bedarfsplanung dringend erfolgen müsse, um Engpässe, die mittlerweile in der Versorgung spürbar seien, zu beseitigen. Schmelz wies daraufhin, dass KV und Kassen in Bayern mittlerweile rund sechs Millionen Euro aus dem sogenannten Strukturfonds investiert hätten, um Versorgungslücken zu schließen.
Claudia Ritter-Rupp, die zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende, kritisierte auf der Veranstaltung, dass manche onlinebasierte Interventionen bei psychischen Erkrankungen von kommerziellen Interessen motiviert und in ihrer Wirksamkeit fragwürdig seien. „Ein umfangreicher Therapiebedarf bleibt aufgrund der fehlenden sorgfältigen Diagnoseerhebung und des fehlenden persönlichen Kontakts fast immer unerkannt“, sagte die Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
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