Politik

Regelmäßige Medikationsanalyse kann Therapie von Heimbewohnern verbessern

  • Freitag, 6. April 2018
/dpa
/dpa

Düsseldorf/Bonn – Eine regelmäßige Kontrolle der Medikation von Heimbewohnern kann die Sicherheit der Arzneimitteltherapie erhöhen. Das berichten die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein. Sie stützen sich dabei auf eine mehr als zwei Jahre dauernde Studie „Geriatrischen Medikationsanalyse bei Bewohnern von Pflegeheimen durch Pflegeheim-versorgende Apotheken“, deren Auswertung jetzt vorliegt.

In der Studie nahmen zwölf Apotheken für 94 Patienten aus 16 Pflegeheimen Medikationsanalysen vor. Im Durchschnitt nahmen die Patienten 13 Wirkstoffe pro Tag ein. Rund 150 arzneimittelbezogene Probleme dokumentierten die Apotheker. Dabei handelte es sich vor allem um Wechselwirkungen, nicht altersgerechte Medikamente sowie ungeeignete Dosierungen, Arzneiformen, Therapiedauer oder Einnahme­zeitpunkte. Etwa jedes dritte Problem konnte gelöst werden, vor allem durch Dosisanpassungen, Absetzen ungeeigneter oder unnötiger Arzneistoffe sowie Änderungen von Einnahmezeitpunkt oder Arzneiform.

Das pharmazeutische Institut der Universität Bonn hat die Studie wissenschaftlich begleitet. Es zieht ein Fazit in vier Punkten. Demnach ist die Dienstleistung „Geriatrische Medikationsanalyse“ für heimversorgende Apotheker machbar. Sie wurde durch die Apotheker zudem überwiegend positiv bewertet und eine Fortführung mehrheitlich gewünscht. Darüber hinaus wurden durch die Analyse zahlreiche arzneimittelbezogene Probleme identifiziert. Und nicht zuletzt hat die Dienstleistung aus Sicht der Forscher das Pozenzial, die Arzneimitteltherapiesicherheit durch eine verbesserte Kommunikation zwischen Apothekern und Ärzten zu optimieren.

„Die Studienergebnisse dokumentieren eindrucksvoll, dass Apotheker wesentlich zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen können, wenn ihre pharmazeutische Fachkompetenz aktiv eingebunden wird“, sagte Ulrich Jaehde, Leiter des Bereichs Klinische Pharmazie am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn.

„Im Rahmen der Studie wurde gezeigt, dass pflegeheimversorgende Apotheker durch die Analyse einheitlich zusammengeführter Arzneimittelinformationen eines Versicherten eine Verbesserung der Arzneimitteltherapie erzielen konnten. Diese Optimierung ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagte Matthias Mohrmann aus dem Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung